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2011.07.25_Danke, Jens!

2011. 7. 26. 05:37 from was ich (le)se(h)


Das Attentat galt auch ihm: Ministerpräsident Jens Stoltenberg. Sein Büro im Justizministerium wurde durch die Explosion am Freitagnachmittag zerstört. Drei 
Tage später sind seine Landsleute voll des Lobes über den Regierungschef. Der Autor Preben Z. Møller steht stellvertretend für viele, wenn er sagt: "Jens 
Stoltenberg hat in einer nationalen Krise vorbildliche Führungskraft gezeigt."

Stoltenberg saß zu dem Zeitpunkt der Explosion in seiner Wohnung und schrieb an der Rede, die er am Samstag auf Utøya halten wollte. Zusammen mit seinem 
Berater Sindre Fossunm Beyer hörte er den Knall und versuchte, umgehend herauszufinden, was im Zentrum der Hauptstadt passiert war. Wenige Minuten später 
wurden Stoltenberg und sein Berater in einen gut gesicherten Raum innerhalb der Wohnung gebracht. Von diesem Bunker aus, versuchte sich Stoltenberg eine 
Überblick über die Lage im Regierungsviertel zu machen. Seine Dienstwohnung wurde zum Krisenzentrum. In den ersten Stunden nach der Explosion, aber auch 
nach der Schießerei auf der Insel Utøya war von Stoltenberg, seiner Regierung sowie vom Königshaus nichts zu hören und sehen. Erste Kritik wurde laut.

Doch die Kritiker verstummten schnell, nachdem sich Stoltenberg und der Justizminister Knut Storberget am Freitagabend erstmals auf einer Pressekonferenz 
geäußert hatten. Stoltenberg, so Beobachter, wählte mit Bedacht den Justizminister an seiner Seite und nicht etwa den Verteidigungs- oder Außenminister. 
Stoltenberg wolle so signalisieren: Norwegen ist nicht das Ziel von internationalem Terrorismus.

Fels in der Brandung
Das Ausmaß der Schießerei auf Utøya waren zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, auch war Anders Behring Breivik noch nicht gefasst, aber Stoltenberg gab sich 
bereits zuversichtlich, dass der oder die Täter nicht an den Festen der norwegischen Demokratie rütteln können. "Ihr werdet unsere Demokratie und unser 
Engagement für eine bessere Welt nicht zerstören." Niemand könne Norwegen "zum Schweigen schießen", das Land werde nicht aufhören, zu seinen Werten zu 
stehen." Noch am Abend besuchte er die ersten Opfer des Anschlags der Explosion.

Der Premier verhindert mit seinen unaufgeregten Worten und seiner ruhigen Art, dass die Norweger sich in Hass verlieren. Die Trauer übermannt das Land. Doch 
wenig ist von Wut zu spüren, die ob der schrecklichen Ereignisse nur allzu verständlich wäre. Wenn sie in diesen Tag doch irgendwo zu spüren ist, wird sie 
umgehend mit Worten beschwichtigt – auch und vor allem von Jens Stoltenberg.

Das sieht auch Line Müri so. Sie läuft am Montag mit ihren beiden Töchtern durch Norwegens Hauptstadt Oslo. 2009, dem Jahr der bisher letzten 
Parlamentswahlen, hatte sie Jens Stoltenberg und damit der Arbeiterpartei ihre Stimme gegeben. Mit 35,4 Prozent schafften die Sozialdemokraten es damals 
wiedergewählt zu werden – seit 1993 war kein Regierungschef in Norwegen mehr im Amt bestätigt worden. Müri bereut ihre Wahlentscheidung nicht. Im Gegenteil: 
"Stoltenberg agiert in dieser Situation sehr professionell", sagt Müri. "Er stellt sich den Fragen der Bevölkerung und findet die richtigen Worte."

Stoltenbergs einfühlsame Rede
So hielt Stoltenberg beim Gedenkgottesdienst im Osloer Dom am Sonntag eine einfühlsame Rede und griff dabei einen Satz auf, den eine junge Frau aus der 
sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF einem CNN-Reporter ins Mikro gesprochen hatte: "Wenn ein Mann so viel Hass in sich tragen kann, können wir alle 
zusammen viel mehr Liebe zeigen." Stoltenberg sagte, dass er stolz sei, in einem Land zu wohnen, das die Kraft hat, in einer solch schweren Zeit 
zusammenzustehen. "Wir sind ein kleines Land, aber wir sind ein stolzes Volk. Wir sind entrüstet über das, was uns getroffen hat, aber wir werden nie unsere 
Werte aufgeben. Unsere Antwort wird mehr Demokratie sein, mehr Offenheit und mehr Menschlichkeit. Aber nie Naivität."

Mit diesen Worten trifft Stoltenberg den richtigen Ton für seine Landsleute. Nicht nur seine Wähler stellen dem Ministerpräsidenten in Sachen Krisenmanagement 
ein gutes Zeugnis aus, sondern auch Menschen, die mit dem System sonst nicht so viel am Hut haben. Wie ein junger Mann in Oslo, der seinen Namen nicht 
nennen will. Er sei Kommunist, strikt gegen den Kapitalismus und Norwegens derzeitiges politisches System. "Aber in so einer Situation ist es wichtig, dass wir 
alle zusammenstehen", sagt er. Und: "Stoltenberg macht das sehr gut. Er ist stark und führt er das Land, obwohl dieses Ereignis auch ihn persönlich stark 
getroffen hat. Schließlich kennt er viele der Opfer." Mit 26 Jahren war Jens Stoltenberg selbst Chef der jungen Sozialisten.

Der Premier zieht sich nicht zurück, sondern zeigt sich in der Öffentlichkeit - auch am Montag. Bei der Schweigeminute am Mittag überreichte eine Teenagerin ihm 
einen Blumenstrauß. "Er hat es verdient", sagte die 17-jährige Helene, die ebenfalls mehrere der Opfer von Anders Behring Breivik kannte. Tausende auf dem Platz 
vor der Universität applaudierten dem Premier spontan. "Es werden harte und schwere Tage und wir werden schweren Prüfungen ausgesetzt werden", sagte 
Stoltenberg. "Norwegen wird sich verändern. Aber Norwegen wird dennoch wieder zu erkennen sein."

Kommunalwahl im Herbst
Am 11. und 12. September wird in Norwegens Kommunen gewählt. Am Tag der Trauerfeier traf Stoltenberg mit dem Vorsitzenden des Storting (dem Parlament) 
und den Chefs der politischen Parteien zusammen. Tags darauf einigte man sich: Der Wahlkampf wird erst Mitte August beginnen – als Rücksicht auf die Opfer. 
Mürri sieht das positiv: "Ich denke, dass dieses Ereignis und seine Reaktion darauf ihm und seiner Partei viel Zustimmung bringen wird, vor allem bei der nächsten 
Kommunalwahl im Herbst."

So tief Schock und Trauer sitzen, der Wirtschaft im Land geht es gut. Norwegen ist eines der reichsten Länder der Welt, im Pro-Kopf-Einkommen liegt man im 
Spitzenfeld. Die Arbeitslosigkeit hält bei rund drei Prozent und auch die Wirtschaft soll kommendes Jahr um rund drei Prozent wachsen. Stoltenberg, den die 
Menschen in Norwegen einfach nur Jens ("Danke, Jens!" war am Montag ein gängiger Ausruf in Internetforen) nennen, führt das Land seit 2005. Lange galt er als 
Dandy, als verhätschelter Spross aus einer Politiker-Dynastie – sein Vater Thorvald war Außenminister und UN-Flüchtlingskommissar, seine Mutter Karin 
Staatssekretärin. Spätestens seit den Tagen der Trauer ist dieses Image Vergangenheit. Und vielleicht gibt gerade das Verhalten von Stoltenberg Menschen wie 
Autor Møller Anlass zu der Annahme: "Wir werden uns ändern - aber zum Besseren."


Quelle: http://www.stern.de/panorama/norwegens-ministerpraesident-stoltenberg-danke-jens-1709916.html


후쿠시마 사태 직후에 유럽의 언론들은 일본인들의 높은 시민의식에 감동해 했었더랬는데...

이번 사태를 통해 난 노르웨이의 국민들과 정치인들의 의식에 감동했다...


농협 서버만 털려도 북한 짓이라는...우리네 정치 현실...

우리네 정치인들의 의식과 도덕성이란...도대체 언제쯤 그 근처에라도 가볼수 있을까나...라나 모라나... 

Posted by GIN :