+0. 지난 주...무심코 TV를 켰더니...새로운 요리배틀 프로가 시작했다...

요리의 보이스 판 이라고 표현할 수 있을 것 같은데...


세명이 스타셰프가 요리한 사람을 보지 않고...

요리만을 블라인드 테스트를 해서...1차 선발을 한 다음...

선발된 사람들로 나중에 팀을 꾸려서...팀별 배틀을 진행하면서 최종승자를 가리는 모양이다...


+1. TV를 켰을 때...이미 거의 끝날 무렵이었는데...

67세의 할아버지가 송아지 고기 스테이크를 베리 소스에 감자퓨레와 곁들여 내었다...


세명의 셰프들이 소스맛을 보더니...대번에...

이 소스는 연륜이 쌓인 사람의 솜씨다...

오랜 세월을 겪어온 맛이 담겨있다고 말해서 깜짝 놀랐다...

'역시 셰프들이 미각이 예리하구나...'


할아버지가 3일 시한부 선고를 딛고 일어선 사연까지 뒤에 덧붙여서...

살짝 숙연해지기도 하는 한편...그 소스의 맛이 너무너무 궁금해졌었다...

도대체 소스가 어떠면 세월이 담겼다고 느껴지는 걸까...

한국 음식의 깊은 맛은 자연스레 오래 묵은 장, 오래묵은 장아찌, 젓갈 등이 연상이 되는데...

이곳 음식은 무엇이 '연륜'과 연결될 수 있는 걸까...


+2. 일요일 저녁..침대에 들어가며 TV를 또 켰더니...마침 이 프로그램 재방송 중이다...

스테이크에 토피낭부 퓨레가 곁들어진 요리가 나왔다....


셰프1: 이건 프로의 솜씨야...

셰프2: 내 생각도 그래...건장한 남자 요리사일 꺼야...


문이 열리고...

요리한 1인: 취미가 요리인, 두 아이의 엄마...


'아...그래...요리에 사람이 다 드러날 수는 없지...역시...'


+3. 바질페스토 링귀니에 케익 한조각이 곁들여져 나왔다...


셰프1: 누들 반죽을 보니까...이탈리아 주부 솜씨인 것 같은데...

셰프2: 응...반죽이 어쩌고... 저쩌고...


문이 열리고...

요리한 1인: 18세 소녀...


셰프2: 아니 그 짧은 시간에 케익도 굽고...반죽해서 국수도 요리한 거야??

소녀 : 반죽??? 뭔 반죽???

셰프1: 아니...그...링귀니...


셰프3: 그 봉지에 들어있는 거...가위로 위를 잘라서 냄비에 잘 부었다는 이야기잖아...지금...

셰프1: 푸하핫...아...직접 반죽하지 않고 요리해본 적이 없어서...말이지...


'ㅋㅋ...예라이...'


*   그래도  셰프들 쿨하다...

반죽 타령하던 두 셰프...봉지 뜯었다는 이야기 듣고...하이파이브 했다...


+4. '좋아'를 헤프게 날리는 셰프 3, 홀거 보덴도르프는 보고 있자니...우리 쟁기팀장이 생각난다...

아니나  다를 까, 이 사람...

모토부터가 "내게 있어 요리는 휴식이다! (Kochen ist für mich Entspannung!)" 란다....


반면 셰프1의 모토: "가장 날카로운 날은 내 입이다! (Die schärfste Klinge ist mein Mundwerk!) "

말 속에 뼈가 있다...


셰프2의 모토: "맛은 결코 우연일 수 없다! (Qualität ist niemals Zufall!)"

어쩐지 유난히 까칠하더라...


*   요거...한동안 즐겨 볼것 같은 예감이 든다...

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, der Jahreswechsel ist traditionell ein Zeitpunkt guter Vorsätze. Vielleicht nehmen Sie sich gerade vor, mit dem Rauchen aufzu-

hören, mehr Sport zu machen oder mehr Zeit für die Familie zu haben. Ich selbst nehme mir eigentlich immer vor, mehr an die frische Luft zu kommen - auch das 

sicher ein Klassiker unter den guten Vorsätzen. Doch dann kommt das neue Jahr, und schnell hat uns der Alltag wieder. Oft jagt ein Ereignis das andere. 

Manchmal verändert eines davon vieles, wenn nicht gar alles in unserem Leben. Die Flut, die im Frühsommer in das Leben vieler Menschen an Donau, Elbe, Mulde 

und Saale brach, war so ein Ereignis. Gerade erst waren die Folgen der gewaltigen Flut von 2002 beseitigt, da mussten viele erneut ohnmächtig zuschauen, wie ihr 

ganzes Hab und Gut weggeschwemmt wurde. Doch zugleich brach noch eine Welle ganz anderer Art los, eine überwältigende Welle der Hilfsbereitschaft. Sie 

zeigte besonders deutlich, was in unserem Land steckt. Eine Gruppe von Studenten in Passau mobilisierte über das Internet täglich ein paar Tausend freiwilliger 

Helfer und sorgte dafür, dass die Hilfe dorthin kam, wo sie gebraucht wurde. Das ist nur ein Beispiel von vielen. 


Und natürlich ist fern der großen Schlagzeilen auch in unserem persönlichen Leben viel geschehen, Schönes wie Enttäuschendes. Manche sorgen sich auch um 

einen kranken Angehörigen oder haben einen lieben Menschen verloren und erleben den heutigen Abend in Trauer. Es ist also wahrlich nicht alles so, wie wir es 

uns erhoffen oder wünschen. Doch immer wieder gibt es Chancen zu neuen Anfängen. Viele in Deutschland - Junge wie Alte - sagen: Ich wage es. Sie gründen 

eine Initiative oder eine Firma. Sie nutzen ihr Talent und werden Künstler, Sportler oder Handwerker. Sie setzen sich ein in ihrem Beruf als Verkäuferin, Alten-

pflegerin oder Richterin. Sie leben mit einer Behinderung und tragen wie Millionen anderer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Erfolg unseres Landes bei. Sie 

schauen nicht weg, sondern zeigen Zivilcourage, wenn andere bedrängt werden und in Not geraten. Jede Lebensgeschichte steht für sich - und trägt zugleich ihren 

Teil zu dem bei, was unser Land im Kern ausmacht: Leistungsbereitschaft, Engagement, Zusammenhalt. Was jeder Einzelne von uns im Kleinen erreicht, das 

prägt unser Land im Ganzen. Der Staat kann investieren. Er kann gute Bedingungen schaffen. Doch die Politik könnte nur wenig bewirken ohne Sie alle in unserem 

Land, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, gleich welcher Herkunft. 


Das ist auch der Grund für die vielen guten Nachrichten in diesem Jahr. Es erklärt, warum bei uns so viele Menschen wie noch nie zuvor einen Arbeitsplatz hatten, 

warum wir im harten weltweiten Wettbewerb so gut mithalten und warum sich so viele Menschen ehrenamtlich in unsere Gesellschaft einbringen. Es gibt viel zu 

tun, damit Deutschland auch in Zukunft stark bleibt. Besonders wichtig ist mir, dass wir unsere Finanzen der nächsten Generation geordnet übergeben, dass wir 

die Energiewende zum Erfolg führen, dass wir gute Arbeit und ein gutes Miteinander in unserem Land haben - gerade auch weil unsere Gesellschaft älter und 

vielfältiger wird. Wir wollen die Familien unterstützen - sie sind das Herzstück unserer Gesellschaft. Wir wollen, dass alle Kinder und Jugendlichen die best-

mögliche Bildung und damit die bestmögliche Chance auf ein gutes Leben erhalten können. 


Dabei wissen wir, dass die Fortschritte unseres Landes stets davon abhängig sind, dass wir auch in Europa vorankommen und die Staatsschuldenkrise tatsächlich 

dauerhaft überwinden. Im kommenden Mai können rund 375 Millionen Bürgerinnen und Bürger Europas ein neues Europäisches Parlament wählen - also genau 100 

Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges, 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges und 25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, dem Anfang vom Ende 

der Teilung Deutschlands und Europas. Europa wurde aus einem Traum weniger durch die Anstrengung vieler ein Ort des Friedens für Millionen. Das zeigt einmal 

mehr, wie viel wir erreichen können, wenn wir einander vertrauen und zusammenhalten - so wie es die vielen Freiwilligen und Soldatinnen und Soldaten, die 

Polizistinnen und Polizisten und alle anderen Einsatzkräfte bei der Flut im Frühsommer getan haben. Jeder einzelne Beitrag mag zunächst klein erscheinen - 

angesichts der Größe der Aufgaben. Doch alle Beiträge zusammen machen die Stärke unseres Landes aus. 


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, für das kommende Jahr wünsche ich uns allen die Entschlossenheit, unsere Vorsätze umzusetzen, jedenfalls die wichtigsten, 

den Mut zu immer neuen kleinen Anfängen und die Kraft und den Trost, auch das Schwere im Leben zu tragen. Von Herzen wünsche ich Ihnen und Ihren Familien 

Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen für das neue Jahr 2014.


Quelle: http://www.motorvision.de/news/neujahrsansprache-live-stream-online-und-tv-2014.html




독일에서는 해가 바뀌는 순간에 티비를 켜놓지 않아서 못보고 지나쳤었는데...

친구가 때마침 티비를 켜놓은 덕에, 이번에는 앙엘라 메르켈이 하는 신년사를 들을 수 있었다...


'아...앙엘라 메르켈은 신년에 이런 말을 하는구나...' 했다...


유튜브 아래에 달린 댓글을 보니...

'유리창에 텔레텍스트 다 비친다...또박또박 잘 읽었구나...' 

'NSA와 스노든 이야기는 왜 쏙 빠졌냐...'는 등등 비아냥이 가득하지만...

이방인인 내 눈에는 누가 썼을지 모르는, 이 정도의 신년사도 참 감동적이고, 마냥 부럽기만하다...


또박또박 읽는 것은 어차피 마찬가지 일텐데...쩝...  

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프로젝트를 마감하고...근 열흘만에 해가 있을 때 퇴근을 했다...
모처럼 화창한 주말이다...
사무실 친구들이 우울하게 전망하듯...올해의 마지막 여름 주말일 것이다...

모처럼 맑은 금요일 오후...간만에 쇼핑을 할까...들른 백화점은 이미 세일기간을 예지녁에 넘겼고...
처리할 것 이 남았던 시내의 곳곳은...시계를 보지 않고 움직였던 게으른 발걸음 탓에...아슬아슬하게 5분 차이로 문들을 닫았다...

그리고... 마침 슈트트가르트 21 반대 시위가 크게 있는 날이다...
집이 시내 한가운데라...집까지 가는 어귀어귀가 다...시위인파 한가득이다...
여름 남아공 월드컵 덕에 올해 시위부터는 부부젤라도 동원되서 제법 시끄럽긴 하지만...
그래도 여기 사람들 참...귀엽게 시위한다...
한 손에는 초록 풍선을 한손에는 호루라기를 쥐고...주위 사람들에 분위기에 맞춰 연신 불어댄다...

우리나라도 이제는 촛불 시위라는 문화가 자리잡았다지만...
아직 한번도 직접 참석혹은 구경해보지 못해서...
시위라고 하면...일단은 화염병과 전경, 그리고 닭장차가 먼저 떠오르는 나에겐...
여전히 이곳의 시위 문화는 참 생소한 풍경이다...

입학한지 얼마되지 않아서...등록금 문제로 학생들 시위를 하는 것을 보면서...
그 무렵에는 참으로 널너리하게 데모도 한다 싶고...이래서야 과연 뜻을 이룰 수 있겠나 싶었었는데...
이제는 여기서는 이만큼이나 반대(혹은 지지)하는 사람이 많다는 것을 세상에 한번 보여주는 것만으로도 세상을 움직일 수도 있는 거구나...한다...

하긴 그래도 역의 담벼락을 벌써 허물기 시작하긴 했다...


* 여전히 독일인의 유머는 도저히 이해하지 못하지만...
가끔씩 독일어 속 언어유희를 발견하는 재미는 느낀다...
Kaputtgart...라...(kaputt 망친+Stuttgart)
참...말 잘 갖다 붙인다....


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Ab sofort darf in Baden-Württemberg weder an Tankstellen, Kiosken noch in Supermärkten nachts Alkohol verkauft werden. Mit dem Gesetz will 

man die Trinkgelage von Jungendlichen eindämmen. Verkaufssünder dürften der Polizei zunächst allerdings trotzdem durchs Netz gehen. 


In Baden-Württemberg darf zwischen 22.00 Uhr und 05.00 Uhr an Tankstellen, Kiosken und Supermärkten kein Alkohol verkauft werden. Doch noch wird es für 

Späteinkäufer nicht ernst.

„Wir gehen den Dingen zwar nach, wenn wir einen Hinweis bekommen“, sagte der Freiburger Polizeisprecher Ulrich Brecht. „Aber zunächst haben wir mal eine 

gewisse Karenzzeit.“


Auch in Ulm, Freiburg und Karlsruhe haben die Streifenbeamten künftig zwar ein besonders Auge für das Einhalten des Verbots. Strafen oder Anzeigen sollen aber 

noch nicht ausgesprochen werden.


Die Tankstellen würden ohnehin bereits bei Routine-Kontrollen überprüft, um zu sehen, ob etwa der Jugendschutz eingehalten wird, sagte ein Sprecher der Polizei 

in Ulm. Dabei solle dann auch das allgemeine nächtliche Verkaufsverbot kontrolliert werden.


In Mannheim will die Polizei gemeinsam mit den Jugendsachbearbeitern „schwerpunktmäßig kontrollieren“. Anfangs würden allerdings lediglich Hinweise gegeben 

oder Verwarnungen ausgesprochen – ähnlich wie in den ersten Wochen des Rauchverbots im Südwesten. Auch Karlsruhes Polizei macht deutlich, dass das 

Verbot ernst genommen werde: „Wir werden das alles andere als liegen lassen.“ Kontrollen seien aber vom Personal abhängig und an Schwerpunkten geplant.


Lediglich von den Streifenpolizisten werden die Tankstellen, Kioske und Supermärkte auch in Tuttlingen und in Stuttgart kontrolliert. „Wir haben nicht damit 

begonnen und werden das auch nicht als Schwerpunkt eines Dienstes tun“, sagte eine Polizeisprecherin in der Landeshauptstadt.


Mit dem zwischen 22.00 Uhr und 05.00 Uhr geltenden Gesetz sollen vor allem jugendliche Saufgelage eingedämmt werden. Der Ausschank in Gaststätten ist von 

dem Verbot nicht betroffen. 


Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article6609694/In-Baden-Wuerttemberg-gilt-nachts-Alkoholverbot.html


+0.  간혹 10시까지 영업을 하는 매장들도 있긴 하지만...

보통은 8시만 되면 대부분의 슈퍼들이 문을 닫기 때문에...

이 법으로  주유소들이 가장 큰 타격을 입을 것으로 보인다... 


+1.  까맣게 잊고 있다가 집 근처 12시까지 영업을 하는 슈퍼마켓에서 조금 늦은 시간 맥주를 사려다...

계산대에서 10시 이후에는 아예 바코드가 먹히지 않는다는 사실을 알게 되었다...

그 때 시간 10시 2분...


점원이 맥주 병을 들어 계산대 옆 한 구석으로 치우고는 대신 조용히 안내문을 한 장 내민다... 


"10시 이후로 여러분께 술을 판매하지 못하는 우리도 매우 안타까운 심정입니다. 이것은 우리의 결정이 아니라, 바덴 뷔템베르크 주 의회의 결정입니다.

부디 우리를 원망하지 마시고, 의원들을 원망해 주세요. 그리고 이것때문에 점원들을 괴롭히지 말아주세요."


+2.  2013.08.03


지난 글을 문득 다시 들여다보다가...

술을 즐기는 편은 아니지만...그래도 당시에는 정말로 말도 안되는 법이라고 생각했었는데...

어느새 자리를 잡아서...그렇게 생활의 일부가 되어...지금은 당연히 그런가보다 한다...

인간의 적응력이란...


당시에는 식당이나 바의 규제하지 않으면서...주유소나 슈퍼만 규제를 하는 것은...

결국 소비자들을 더 비싼 소비패턴으로 몰아가는 것이 아닌가...하는 생각에 좀 불공평하다고 생각했었는데...

(그래도 그때는 소비자로서 울컥하는 마음이 좀은 있었던 것 같다...아주 가끔...더운 늦은 밤 맥주 한캔씩을 사들고 귀가하던 날들을 추억하며...)

돌이켜보니...청소년 음주규제에는 확실히 효과적이었겠다는 생각이 든다...


더불어...독일도 대부분의 주유소들이 체인점 형태인데...

주유소 회사와 가맹점주들이 단체로서 영향력을 행사하지 못하고, 지금껏 법이 시행되고 있는 것도...놀랍다...

한국에서는 있을 수 없는 일...씁쓸하다...

Posted by GIN :



*     동영상에 달린 자막에 아주 큰 실수가 있다... 메르켈(Merkel)이 아니라 메르클레(Merckle)다...

앙엘라 메르켈(Angela Merkel)은 현재 독일 여성 총리이고 경제 사태 때문에 요즘 잠을 잘 못이룬다고는 하지만...그런대로 안녕하다... 


UNTERNEHMER-SELBSTMORD

Merckle-Mitarbeiter fürchten um ihre Zukunft


Unmittelbar vor seinem Freitod hat Adolf Merckle noch wichtige Unterschriften geleistet, um den Verkauf von Ratiopharm zu ermöglichen. Bei seinen Mitarbeitern 

mischen sich in die Trauer nun Angst und Trotz. Denn dem Konglomerat steht ein tiefgreifender Umbau bevor. Blaubeuren/Ulm - Die Büste in der Eingangshalle der Ratiopharm-Zentrale ist mit weißen Blütenblättern umstreut. Eine große Kerze steht vor dem tönernen Kopf des Firmenpatriarchen Adolf Merckle. Als Zeichen von Trauer will ein Mitarbeiter das Arrangement aber nicht verstanden wissen. Das sei immer so, lautet die knappe Antwort. Die Belegschaft des Pharmaunternehmens gibt sich verschlossen. Sprechen möchte keiner. Mit gesenktem Kopf eilen sie an der am Eingang aufgestellten Fernsehkamera vorbei.


Beobachtet von der Öffentlichkeit, demonstrieren Ratiopharm-Angestellten business as usual. "Hier wird gearbeitet, sicher", sagt ein Mitarbeiter, der gerade in die 

Mittagspause geht. Er klingt verwundert. So erschütternd die Katastrophe auch sein mag, es wäre wahrscheinlich schon logistisch unmöglich gewesen, allen frei 

zu geben. 


Im Ratiopharm-Werk in Ulm blasse Gesichter 


Als die Nachricht durch Deutschland ging, dass der Firmengründer des Generikaherstellers Adolf Merckle sich das Leben genommen hat, war im Ratiopharm-Werk 

in Ulm wie überall im Land Feiertag. Heilige Drei Könige. An diesem Mittwoch geht das Geschäft am Hauptsitz bei Ulm - einen Tag nach der schockierenden 

Nachricht - einfach weiter. Lastwagen stauen sich auf dem Gelände mit den riesigen grauen Hallen und den modernen Bürogebäuden. In der Mittagszeit können 

Besucher am Anmeldetresen die Mitarbeiter beobachten, die hinter einer riesigen Glasfront in die Kantine strömen. Scheinbar wird geplaudert und gescherzt wie 

immer.


Auch der Pressesprecher will nicht groß zitiert werden, er kommt auf Anfrage herbeigeeilt, blass, eine frisch gedruckte Pressemeldung in der Hand. "Mit größter 

Bestürzung haben die Geschäftsführung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ratiopharm Gruppe gestern vom Tod Adolf Merckles erfahren", steht da. Was 

soll man auch sonst sagen? Wie es weitergeht? Das weiß auch von den Mitarbeitern wohl niemand so genau. Von der Geschäftsleitung erfahre man derzeit nicht 

viel mehr, als ohnehin schon in der Presse stehe, sagt einer. "Ich weiß nicht mehr als Sie."


Trauer am Sitz der HeidelbergerCement 


Nicht viel anders sieht es in Heidelberg aus, dem Sitz des zweiten Merckle-Schwergewichts HeidelbergerCement . Der aschgraue Betonblock mit dem grünen 

Firmenlogo reckt sich in den stahlblauen Himmel. Die markanten Stein-Skulpturen vor der weitläufigen Anlage in der Berliner Straße sind schneebedeckt. Bei 

arktischen Temperaturen von minus 15 Grad traut sich kaum jemand vor die Tür.


Hinter der Fassade ist es dagegen alles andere als ruhig. Alles dreht sich heute nur um ein Thema: "Sie können sich vorstellen, dass auf den Gängen und in den 

Büros nur über den Tod von Herrn Merckle gesprochen wird", sagt ein Mitarbeiter. "Keiner weiß, was das nun für uns bedeutet." Die Mehrheit der Angestellten ist 

betroffen. Der Familienunternehmer war beliebt am Neckar. "Dass der Einschlag im eigenen Haus passiert, damit rechnet man dann doch nicht", sagt eine Frau, 

die hastig durch die eisige Kälte hinüber zur Kantine stapft. Sie schüttelt den Kopf: "Alle nehmen Anteil an dieser Tragödie."


Hinter den Kulissen bemühen sich derweil die Mitglieder des Familien-Clans fieberhaft um die Rettung des Lebenswerks ihres Vaters. Später am Tag verkündet der 

Sprecher der Familienholding VEM, Detlev Samland, den Durchbruch. Die rund 30 Gläubigerbanken hätten bereits die nötigen Unterschriften für einen 

Überbrückungskredit geleistet, erklärt er. Dadurch könne das Imperium mit insgesamt rund 100.000 Mitarbeitern kurzfristig vor der Insolvenz bewahrt werden. Jetzt 

ist der Weg frei für einen Kredit von mehr als 400 Millionen Euro, um die klaffende Liquiditätslücke zu schließen.


Vor dem Freitod das Haus bestellt 


Wie es aussieht, hat der Firmenpatriarch vor seinem Freitod das Haus bestellt. Alle Unterlagen und Anträge hatte er unterschrieben, bevor er sich das Leben 

nahm. Ein brisantes Detail der Vereinbarung wird wenig später an diesem Tag bekannt. Merckle musste dem Verkauf von Ratiopharm zustimmen. "Um die 

Finanzierungssituation der Gruppe nachhaltig neu zu strukturieren, sind die Familie Merckle und die Banken übereingekommen, den Generikahersteller Ratiopharm 

zu veräußern", heißt es lapidar in einer Presseerklärung. Ein Treuhänder solle den Verkauf des Pharmaunternehmens begleiten.


Allerdings soll das Unternehmen "definitiv nicht in diesem Jahr" verkauft werden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Unternehmenskreise. 

Dass es frühestens 2010 zu einem Verkauf komme, daran gebe es "wegen des derzeit schlechten Marktumfelds und weiterer firmeninterner Gründe keinerlei 

Zweifel". Zwar würden viele Banken Ratiopharm am liebsten sehr schnell verkaufen, solange der Erlös ausreiche, um ihre Kredite abzudecken, heißt es. Die 

Merckle-Gruppe werden den Pharma-Produzenten aber auf keinen Fall "verschleudern" und deshalb ein besseres Marktumfeld für den Verkauf abwarten.


Experten schätzen den Wert des Generikaherstellers auf zwei bis drei Milliarden Euro. Angesichts des großen Schuldenberges - in Presseberichten war von 

Ausständen in Höhe von bis zu fünf Milliarden Euro die Rede - wird die Familie möglicherweise um weitere Schnitte nicht herumkommen.


Trotz und Wut bei Ratiopharm in Blaubeuren 


Im Ratiopharm-Werk an Merckles Wohnsitz in Blaubeuren löst die Nachricht über einen bevorstehenden Verkauf Bestürzung aus. Trauer und Wut ist auf den 

Gesichtern der Mitarbeiter zu erkennen, die das Werk am Nachmittag nach Schichtende verlassen. In die Trauer um den Patriarchen mischen sich nun 

Zukunftsangst und auch Trotz. "Wir arbeiten hier ganz normal weiter", sagte eine Angestellte im Vorbeigehen.


Es bleibt nicht die letzte Hiobsbotschaft dieses Tages. Denn die Gläubiger haben auch durchgesetzt, dass der Merckle-Clan in dem Konglomerat an Einfluss 

verliert. Adolf Merckles Sohn Ludwig werde sich aus der Gruppe zurückziehen, teilte die VEM mit. Nach dem Selbstmord des Firmenpatriarchen war sein Sohn 

gemeinsam mit Ratiopharm-Finanzchefin Susanne Frieß Geschäftsführer der VEM.


Für die Sanierung der Unternehmen habe der Tod des Firmenlenkers keine Auswirkungen, fügte VEM-Sprecher Samland hinzu. Da Adolf Merckle in keinem 

Unternehmen alleiniger Geschäftsführer gewesen sei, könnten die Geschäfte lückenlos fortgeführt werden. Seine Geschäftsanteile gingen an seine Kinder über.


Der Zeitpunkt für eine Trauerfeier war am Mittwoch noch unklar. Zuerst müsse die Staatsanwaltschaft die sterblichen Überreste freigeben, teilte die Familie mit. Die 

Ulmer Ermittlungsbehörde hatte einen DNA-Test angeordnet, um letzte Zweifel an der Identität des Leichnams auszuräumen. Mit dem Ergebnis wird im Laufe 

dieser Woche gerechnet.


Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmer-selbstmord-merckle-mitarbeiter-fuerchten-um-ihre-zukunft-a-599978.html


새해도 일주일 지났다...

새해 벽두부터 우울한 소식이 많다...

평생 쌓아 올린 것이 그렇게 한순간 사라지기도 하는...삶이 참...허무한 구석이 많다...

고인의 명복을 빈다...

Posted by GIN :