23. November 2009 Es ist wolkig, wie eigentlich immer in der kleinen Stadt. Der scheue Vampir Edward hat endlich den Mut gefunden, Bella seine Welt zu zeigen.
Er nimmt sie in seine Arme und rennt mit ihr durch den Wald auf eine Lichtung. Dort bricht die Sonne durch, und Edwards bleiche Haut beginnt wie mit feinem
Diamantstaub besetzt zu funkeln. Bella kann kaum fassen, wie schön er ist.
Der Priester kniet, vor ihm liegt seine Geliebte, die gerade ihr Leben ausgehaucht hat. Mit seinen Fangzähnen öffnet er die Venen seiner Hand und lässt Blut in
ihren Mund tropfen. Sie erwacht, zum Vampir geworden, und schlägt gierig die neuen Fänge in sein Handgelenk, während er nach ihrem Arm greift, um ebenfalls zu
trinken. Sie saugen aneinander in einem geschlossenen System gegenseitiger Benutzung: ein Teufelskreis.
Entsagung ist ein hohes Gut Der Tag bricht an. Ein junger Mann steht an der Brüstung eines Hochhausdaches, seine Brust ist entblößt, in seinen Zügen liegt stille Verklärung. Die ersten
Sonnenstrahlen wandern den Dachfirst entlang; als sie die Haut des jungen Mannes erreichen, beginnt sie zu qualmen; einige Sekunden später ist nichts mehr
übrig von Gondrik, dem uralten Vampir. Er ist ins Licht gegangen.
Drei Szenen, drei zeitgenössische Vampirbilder. Die erste Szene stammt aus der "Twilight"-Reihe der mormonischen Autorin Stephenie Meyer, deren deutsche
Buchtitel das "Bis(s)" variieren: "Bis(s) zum Morgengrauen" und dergleichen. Millionen Teenager auf der ganzen Welt verfolgen, inzwischen auch im Kino, wie sich
die durchschnittliche Bella Swan in den überirdisch schönen Edward Cullen verliebt, der ihre Liebe zwar erwidert, deren fleischliche Erfüllung jedoch aus Angst um
Bellas Leben bis in den vierten und letzten Band hinein verweigern muss. Entsagung ist ein hohes Gut in Stephenie Meyers Welt und Triebsublimation für alle
Beteiligten oberstes Gebot. In "Twilight" sind Vampire die besseren Menschen, und es ist nur logisch, dass Bella nach langem Ringen als eine der Ihren
aufgenommen wird.
Der Vampir als strahlender Übermensch Die zweite Szene entstammt dem Film "Thirst/Durst" des koreanischen Regisseurs Park Chan-wook, mit dem er 2009 in Cannes den Preis der Jury gewonnen hat;
darin verwandelt sich der katholische Priester Sang Hyun nach einer missglückten Bluttransfusion in einen Vampir. Die dritte Szene schließlich ist ein Ausschnitt
aus der amerikanischen Fernsehserie "True Blood", in deren Mittelpunkt die Beziehung zwischen der telepathischen Kellnerin Sookie Stackhouse und dem Vampir
Bill Compton steht. "True Blood" ist synthetisches Blut; seit dessen Erfindung sind die Vampire ans Licht der Öffentlichkeit getreten und fordern ihren Platz in der
Welt. Die Grenze verläuft nicht mehr zwischen Schwarz und Weiß, sondern zwischen Vampiren und Sterblichen. Es geht um Rassismus, Sex und andere Fragen
des Zusammenlebens, und das mit fein gezeichneten Charakteren, klugen Plots und postkapitalistischer Sinnlichkeit.
Der Vampir als strahlender Übermensch, als tragischer Held oder als Erlöserfigur ist vor allem eines: Projektionsfläche für unsere geheimen Ängste und Begierden.
Anhand seiner speziellen Conditio werden Grundthemen der menschlichen Existenz verhandelt: Sexualität, Schuld und Sterblichkeit. Doch dieser Tage scheint das
Genre förmlich zu explodieren: Bücher, Filme, Internetcommunities - die Blutsauger sind überall. Warum nur?
Das ist bis heute der Kern des Vampirmythos Die Geschichte der Vampire beginnt mit der Furcht vor dem Unerklärlichen - Krankheiten, Missernten und Unglück aller Art. Dafür suchte man Schuldige. In
Deutschland gab es schon vom vierzehnten Jahrhundert an die Legende von den Nachzehrern - unholden Toten, die, aufrecht im Grab sitzend, den Hinterbliebenen
die Lebenskraft absaugten. Das ist bis heute der Kern des Vampirmythos: Ein Wesen, das zu wenig eigene Energie besitzt, ist gezwungen, sie von anderen zu
stehlen. Der Mensch muss sterben, der Untote muss morden. Doch bis zu dem moralischen Dilemma, das dem modernen Gentleman-Vampir eben daraus
erwächst, ist es ein langer Weg.
Als "Vater" des modernen Vampirs fungiert der rumänische Fürst Vlad III., "der Pfähler" Draculea, geboren 1431 und gestorben 1476. Vlad III. war ein kriegerischer
Herrscher, der Kriminalität und Ungehorsam gnadenlos verfolgte. Unter seiner Regierung blühten Kultur und Handel; seine innen- und außenpolitischen Feinde ließ
er am liebsten öffentlich pfählen. Solche Gewohnheiten und üble Nachrede machten aus ihm im Lauf der Jahrhunderte Graf Dracula, den berühmtesten Beißer der
Welt.
Ewige Jugend erlangen Als "Mutter" des modernen Vampirs darf die ungarische Gräfin Elisabeth Báthory gelten, geboren 1560 und gestorben 1614, die je nach Zeugenaussage zwischen
36 und 600 junge Mädchen auf ihre Burg lockte, dort folterte und ermordete. Aus einem real geführten Prozess gegen die Serienmörderin entwickelte sich über die
Jahre die Legende der Blutgräfin, die im Blut von Jungfrauen gebadet haben soll, um ewige Jugend zu erlangen.
Max Schreck im Stummfilm „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens”
Aus diesen Komponenten entstanden durch Nacherzählung und literarische Bearbeitung die Charakteristika des Vampirs, wie wir ihn heute kennen - ein untoter
Blutsauger, meist adliger Herkunft, der tagsüber in einem Sarg schläft und nachts auf die Jagd geht, nur durch Sonnenlicht oder einen Holzpflock ins Herz zu vernichten. Der soziale Aufstieg ist vor allem den Schriftstellern John Polidori und Abraham Stoker zu verdanken; ihre Figuren "Lord Ruthven" (1817) und "Graf Dracula" (1879) versetzten die Vampire endgültig aus den Gräbern in die Schlösser, von denen aus sie ihren Siegeszug durch die moderne Populärkultur antraten.
Denn der Vampir symbolisiert vieles
Seit dem ersten Vampirfilm von 1912 sind mehr als 600 weitere entstanden. Auch hier gibt es einen Trend zur Veredelung; während Murnaus Nosferatu (1922) noch
ein kahler hagerer Widerling ist, besitzen Christopher Lees (1958) oder Klaus Kinskis (1978) Interpretationen des Grafen Dracula schon deutlich virilere Qualitäten.
Bei der Verfilmung von Anne Rices' "Interview mit einem Vampir" (1994) sind die untoten Protagonisten feinnervige Kosmopoliten mit bisexuellen Neigungen, und
Stephenie Meyers tendenziell enthaltsame Vampire sind sowieso kurz vor der Heiligsprechung.
Aber sind das überhaupt noch Vampire? So keusch und funkelnd im Sonnenlicht? Oder doch eher Engel mit Ernährungsproblem? Denn der Vampir symbolisiert
vieles: Sehnsucht nach und Angst vor Unsterblichkeit, Kampf gegen die eigene Natur, Kreisläufe der Gewalt (wer gebissen wird, muss beißen) und vor allem:
Sexualität.
Doch Fiktion ist nicht genug
Ob seine Figur der Aufklärung dient wie im Kultmusical "Rocky Horror Picture Show", das in den Siebzigern erste Kontakte zwischen Mainstream und Queer-Kultur
herstellte, oder sie als Chiffre für den Übergang zur Pubertät funktioniert wie in dem meisterhaften Genrefilm "So finster die Nacht" (2008) - Beißen und Eindringen
sind zumeist synonym zu verstehen. Deshalb wirkt ein derart selbstbeherrschter Vampir wie Edward Cullen auch so befremdlich - oder ist er einfach ein
überzeugender Gegenentwurf in einer übersexualisierten Gesellschaft?
Seit den Fernsehserien "Buffy" und "Angel" sind Vampire endgültig Bestandteil der Jugendkultur. Viele Vampirthemen sind zugleich Teenagerthemen: Initiation,
unumkehrbare Transformation und der Wunsch, etwas Besonderes zu sein. Doch vor allem gelingt es dem modernen Vampir, seine Abweichung von der Norm in
Stärke und Glamour zu verwandeln. Das fasziniert jeden, der noch auf der Suche nach sich selbst ist. Und da die Adoleszenz in unserer jugendsüchtigen
Gesellschaft mittlerweile beliebig ausgedehnt werden kann, mangelt es nicht an Bewunderern.
Doch Fiktion ist nicht genug. Seit Jahren existieren verschiedene Subkulturen, deren oft jugendliche Mitglieder sich als reale Vampire bezeichnen und sich
hauptsächlich im Internet organisieren. "Sanguiniker" nennen sich diejenigen, die es nach echtem Blut gelüstet; dieses wird meistens in gegenseitigem
Einverständnis von einem Spender entnommen. Die anderen heißen psychische Vampire; sie glauben, ihre Mitmenschen mental aussaugen zu können. Und so
schließt sich der Kreis: Jeder von uns kennt Menschen, die mehr nehmen, als sie zu geben bereit sind. Auch das gehört zu den Geheimnissen unseres Daseins.
Und wenn wir, um ihnen nachzugehen, aus unserer allzu grell beleuchteten Wirklichkeit in die stillen Schatten treten, steht er schon da und wartet: unser dunkler
2009년 11월 23일. 흐림. 그 소도시가 항상 그랬던 것처럼...(오랫동안) 주저하던 뱀파이어 에드워드는 마침내 벨라에게 자신의 세계를 보일 용기를 낸다. 그는 그녀를 안고 빛이 잘 드는 곳을 찾아 숲을 가로질러 달린다. 마침내 햇살이 쏟아지고, 에드워드의 창백한 피부는 섬세한 다이아몬드 가루처럼 반짝이기 시작한다. 벨라는 그의 아름다움에 넋을 잃는다.
신부는 무릎을 꿇었다. 그의 바로 앞에는 방금 전 그의 손으로 목숨을 거둔, 그의 정부가 쓰러져 있다. 그는 송곳니로 자신의 손목 동맥을 열어, 피를 그녀의 입으로 흘려 넣는다. 그녀는 뱀파이어로 깨어나고 탐욕스럽게 새로 얻은 송곳니를 그의 손목에 박아 넣는다. 동시에 신부도 그녀의 팔을 물어 뜯는다. 그들은 제한된 고리 안에서 서로를 마시고 탐한다. 악순환.
체념은 고귀한 미덕이다.
날이 밝기 시작하고, 한 청년이 고층건물 꼭대기의 난간에 기대어 서있다. 그의 가슴이 훤히 드러난다. 그의 얼굴은 평온하다. 첫번째 섬광이 지붕 처마에 다다른다: 그 빛이 청년의 피부에 닿자, 피부는 타오르기 시작한다. 불과 몇초후 뱀파이어 곤드릭은 더이상 남아있지 않다. 그는 빛속으로 사라졌다.
세 장면, 세개의 현대 뱀파이어 그림들. 첫번째 장면은 몰몬교도인 작가 슈테파니 마이어 '트와일라잇' 씨리즈 중 한 장면이다. 독일어본 책 제목은 'bis: until(biss: bite)', '(bite) till dawn'이다. 전세계 수백만의 십대들이 책은 물론이고 영화에서까지, 어떻게 평범한 벨라 스완이 어떻게 천상에서 내려온듯한 미남 에드워드 컬린과 사랑에 빠지는 지에 열광하고 있다. 그는 그녀의 사랑을 거부한다. 벨라의 생명의 위험때문에 4권과 마지막권까지도 그는 그녀에 대한 사랑을 계속 억눌려야만 한다.
체념은 슈테페니 마이어 세계의 고귀한 미덕이며, 승화는 모든 등장인물들에게 최고의 가치이다. '트와일라잇'의 뱀파이어는 인간보다 나은 종족이다. 결국에는 벨라도 그들 중 하나가 되는 것은 당연한 일이다.
눈부신 초인, 뱀파이어
두번째 장면은 한국, 박찬욱 감독의 영화 '박쥐' 중에서다. 박찬욱은 이 영화로 2009년 깐느에서 심사위원상을 받았다; 영화에서 신부 상현은 수혈을 받고 뱀파이어가 되었다. 세번째 장면은 미국 TV 드라마 '트루 블러드'의 한 장면이다. 이 드라마의 중점은 텔레파시 능력을 지닌 종업원 수키 스탁하우스와 뱀파이어 빌 캄튼의 관계다. '트루 블러드'는 인공피다. 인공피가 발명된 이래로 뱀파이어도 사회로 나오고 사회일원으로서의 위치를 요구한다. 경계는 더 이상 흑과 백 사이를 가르는 것이 아니라, 불사의 존재와 유한의 존재 사이를 가른다. 인종주의와 섹스 그리고 공존에 관한 다른 질문들을 다룬다. 등장인물들의 캐릭터는 섬세하고, 줄거리는 영리하고, 감각은 포스트 자본주의적이다.
눈부신 초인, 비극적인 영웅으로서의 뱀파이어는 바로 우리의 은밀한 공포와 욕망에 대한 투영이다. 그의 특별한 상황에 기초해서 영화의 주제는 인간의 존재 가치를 다룬다: 섹슈얼리티, 원죄 그리고 죽음. 오늘날 이 장르는 형식적으로 폭발하는 듯 보인다: 책, 영화, 인터넷 커뮤너티. 흡혈귀는 세상 곳곳 어디에나 존재한다. 왜 그럴까?
그것이 오늘날까지 뱀파이어 신화의 핵심이다.
뱀파이어의 역사는 설명할 수 없는 것들에 대한 공포에서 시작된다. 예를 들면 질병, 흉년과 같은 모든 종류의 불행들. 인간은 그에 대한 책임을 찾게 마련이다. 독일은 14세기부터 이미 죽었다 살아나, 산사람들의 생명을 마시는 자에 관한 전설이 있었다. 그것이 오늘날의 뱀파이어 전설의 핵심이 되었다. 스스로의 생명의 에너지가 부족한 존재이기에 타인의 생명을 훔쳐야만 하는 운명. 인간은 죽어야만 하며, 불사의 존재는 살인을 저질러야만 한다. 그렇지만 여기에서부터 발전해 오늘날의 신사 뱀파이어가 되어, 도덕적인 딜레마에 고뇌하는 존재가 되기까지는 멀고먼 길이었다.
루마니아의 후작 블라드 3세,'말뚝쟁이' 드라큘라(1431~1476)는 현대 뱀파이어의 '아버지'와 같은 역할을 한다. 블라드 3세는 범죄와 반항을 무자비하게 처벌했던 군인형 지도자였다. 그의 통치하에서 문화와 교역이 발달했었다: 그는 국내외 정적들은 제거할때 주로 공공장소에 말뚝 박았었다. 그런 (처형)습관과 끔찍한 뒷얘기들이 모여 흐르는 세월과 함께, 세계 최고의 흡혈귀 '드라큘라 백작'이 탄생했다.
영원한 젊음을 추구하다.
현대 뱀파이어의 '어머니'로는 헝가리의 엘리자베스 바토리(1560~1614)를 친다. 그녀는 자신의 성에 (목격자의 증언이 엇갈리는데) 대략 36~600여명의 처녀를 감금하고 고문, 살해했다. 실제로 진행된 그녀의 연쇄 살인 재판과정은 수년을 거쳐서, 젊음을 유지하기 위해 숫처녀들의 피로 목욕을 했다는 '피의 백작부인' 전설로 발전되었다.
이러한 요소들 위에 뒤에 덧붙여진 이야기들과 문학적인 작업이 더해져서 우리가 오늘날 알고 있는 뱀파이어라는 캐릭터가 발생했다: 불사의 흡혈귀, 대부분 귀족 출신, 낮에는 관 속에서 잠을 자고 밤에는 사냥을 하며, 오직 햇빛이나 나무말뚝을 심장에 박는 것만으로 죽일 수 있는 존재. 사회적 지위의 상승은 무엇보다도 작가 존 폴리도리와 애브라함 스토커의 공이다. 그들이 만들어낸 캐릭터인 '루트벤 경(1817)'과 '드라큐라 백작(1879)'은 뱀파이어를 마침내 무덤에서 끌어내 성으로 옮겨다 놓았으며, 더 나아가 뱀파이어가 현대 팝문화 사이를 종횡무진할 수 있게 했다.
뱀파이어는 많은 것을 상징한다.
1912년 첫 영화 이후로 600편 이상의 뱀파이어 영화가 제작되었다. 물론 그 사이에 뱀파이어를 고귀하고 신비한 존재로 포장하는 경향도 있었다. 무르나우스의 노스페라투(1922)가 아직 차갑고 음습하며 혐오스러운 존재였던데 비해, 크리스토퍼 리(1958)나 클라우스 킨스키(1978)의 드라큘라 백작은 확실히 남성미 넘친다. 앤 라이스의 영화 '뱀파이어와의 인터뷰'(1994) 속 섬세한 뱀파이어는 양성애적인 성향의 코스모폴리턴이다 .슈테페니 마이어스의 금욕적인 뱀파이어는 이미 신성시되고 있다.
그렇지만 그들을 여전히 뱀파이어라고 할 수 있을까? 그렇게 금욕적이고 햇빛 아래 눈부시게 빛나는 존재가? 혹시 단순히 영양섭취 방법에 장애가 있는 천사라고 보는 쪽이 맞지 않을까? 뱀파이어는 많은 것을 상징하기 때문이다: 불사에 대한 욕망과 공포, 본능과의 싸움, 폭력의 순환(물린 사람은 반드시 물어야 한다) 그리고 무엇보다도 성.
그렇지만 허구만으로는 부족하다.
교육적인 뱀파이어의 캐릭터는 70년대에 처음으로 주류와 게이문화 사이의 접점을 만들어낸 컬트 뮤지컬 '록키 호러 픽처쇼' 같은 역할인 걸까? 혹은 잘 만들어진 '렛미인'(2008)에서처럼, 사춘기로 넘어가는 암호와 같은 역할을 하는 것일까? - 무는 것과 (성적으로) 삽입하는 것은 대체로 동일한 의미로 이해가 된다. 그때문에 에드워드 컬린 처럼 스스로를 억제하는 뱀파이어는 어색하다 - 아니면 그는 성적문화가 범람하는 사회에 설득력 강한 대안인 것일까?
TV씨리즈 '버피'와 '엔젤'이후로 뱀파이어는 마침내 청소년 문화의 일부가 되었다. 많은 뱀파이어 이야기들이 곧 하이틴소재가 되었다: 은밀함, 되돌릴 수 없는 변형 그리고 특별한 존재가 되고자 하는 욕구. 그렇지만 무엇보다도 현대의 뱀파이어는 그들의 비정상성을 강인함과 아름다움으로 포장하는 것에 성공했다. 이것은 아직도 자아실현을 추구하는 이들을 자극한다. 젊음을 갈망하는 우리 사회에서 그사이 청소년기는 무작위로 연장될 수 있기 때문에, (뱀파이어) 추종자는 끊이지 않는다.
그렇지만 한편으로 가상의 이야기만으로는 충분하지 않다. 수년전부터 일부 청소년들이 스스로를 진짜 뱀파이어로 여기고, 모임을 조직하는 등 다양한 인디문화가 형성되었다. 과격한 사람들은 스스로 진짜 피를 갈망한다고 주장하기도 한다; 이는 보통 각자의 피를 서로 제공함으로써 해소된다. 다르게는 심리적 뱀파이어들도 있다. 그들은 주변 사람들을 정신세계를 마실 수 있다고 믿는다. 그렇게 그들만의 사회가 형성된다: 우리는 각자 모두 나누어주기보다 빼앗을 준비를 하는 사람들을 알고 있다. 그것이 우리 존재의 비밀 중 하나이다. 만약 우리가 그들을 따르고자 우리의 밝은 현실에서 나와 고요한 그림자 속으로 발을 내 딛는다면, 그곳에서 이미 그가 우리를 기다리고 있을 것이다. 우리 어둠의 형제...
Damit das klar ist: „Ich bin kein passionierter Tagebuchschreiber. Es muss schon Ungewöhnliches passieren, das mich in die Pflicht nimmt.“ Ein Glück, dass das
Jahr 1990, dem das Tagebuch gilt, nicht ereignisarm war! Die deutsch-deutsche Entwicklung treibt ihn zur Weißglut: „Ich koche.“ Günter Grass kocht an diesem
28. Januar 1990, an dem das Saarland Landtagswahlen abhält und Oskar Lafontaine zum SPD-Kanzlerkandidaten gekürt wird, etwas Leckeres: „Ich koche
Schweine-Schwarzsauer und habe einige portugiesische Feigen in den Sud gelegt.“ Aber was hilft das beste Rezept, wenn man beim Kochen fernsieht? „Überm
Wahlprogramm ist das Schwarzsauer zu stark eingekocht.“
Die Folgen sind absehbar, „mit Durchfall“ fährt er zwei Tage später zu einer Klausurtagung der SPD. Die Bahnfahrt verläuft nicht störungsfrei, „Ute“ – das ist seine
Frau – „Ute bemerkt die schmutzige Toilette.“ Aber das kann Grass nicht gewesen sein, denn wir haben in unserer kleinen Nacherzählung des in der „Zeit“
vorabgedruckten Günter-Grass-Tagebuchs einen Sprung gemacht und sind schon beim 2. Oktober; der Tadel der sanitären Anlagen bezieht sich auf die
Reichsbahn der DDR.
Quergedachte Banalitäten
Es war absehbar, dass dieses Tagebuch voll ist von Bemerkungen über den angeblich kolonialen Stil der westdeutschen Politiker, die sich im Verein mit der
Treuhand die DDR unter den Nagel rissen; man kennt diese Tiraden, die ja nicht alle falsch sind, aber heute anöden. Es ist Grass unbenommen, über den Zustand
der Reichsbahntoiletten Auskunft zu geben und damit auch etwas über den ganzen Staat zu sagen. Und das Nebeneinander von Belanglosigkeiten und
Angelegenheiten von welthistorischer Bedeutung ist aus anderen Schriftstellerjournalen schon geläufig. Bei Grass kommt allerdings ein Größenwahn hinzu, dessen
Dimensionen bisher nur zu ahnen waren.
Am 2. Januar fasst er seine Frankfurter Poetikvorlesung ins Auge, aus der seine damals ebenfalls in der „Zeit“ abgedruckte Rede über „Schreiben nach Auschwitz“
hervorging. Im Tagebuch schreibt er: „Will versuchen, in der Frankfurter Rede das angebliche Recht auf deutsche Einheit im Sinne wieder-vereinigter Staatlichkeit
an Auschwitz scheitern zu lassen.“ Dieser Versuch misslang. Grass aber gibt auch neunzehn Jahre später noch den Querdenker, der nichts beizutragen hat, was
man nicht schon hundertmal gehört hätte, und der sein Anliegen nun im Interview noch einmal präzisiert: „Ich möchte einigen Sonntagsrednern in die Suppe
spucken.“ Da möchte man nicht den Vorkoster geben, diese Zeitungsschau reicht als Geschmacksprobe.
귄터 그라스_주펜카스파 이 점은 분명합니다:"나는 열정적으로 일기를 쓰는 사람이 아닙니다. 그렇지만 내게 의무를 부여한 특별한 일이 발생했음에 틀림없습니다." 이 일기가 쓰여진 1990년에 많은 일이 일어난 것은 행운이죠! 동서독의 변화는 그를 뜨겁게 자극했다: "나는 요리를 하고 있었습니다." 1990년 1월 28일 자란트의 지방의회 선거가 중단되고 오스카 라폰타이네가 SPD의 총리 후보로 추대되었을때, 귄터그라스는 맛있는 음식을 요리하고 있었다. "돼지고기-슈바르쯔자우어와 포르투칼 무화과를 곁들인 소스를 요리하고 있었죠." 그렇지만 요리 중에 TV를 보면, 최고의 레시피가 무슨 소용이 있겠는가? "선거프로 동안 슈바르쯔자우어는 새카맣게 타버렸죠." 그 다음은 뻔하다 "설사죠..." 이틀후 그는 SPD의 비공개 회담에 참석하기 위해 떠났다. 기차여행은 매끄럽지 못했다. "우테(그의 아내)는 지저분한 화장실을 눈치챘죠..." 그렇지만 그 정도는 그라스에게 아무것도 아니었다. 우리는 ('Die Zeit'에 며칠 전 실린) 귄터 그라스의 일기에 대한 짧은 요약을 이해할 수 있었다. 이미 10월 2일, 화장실 시설에 대한 불평은 동독 철도와 바로 연결된다. 자유로운 사고의 평범함 이 일기가 ('트로이한트'와의 협력을 통해 동독을 흡수한) 서독 정치가들의 쉽게 말해 식민지 양식에 대한 인식과 설명들로 가득하다는 것은 쉽게 읽을 수 있다: 우리는 이 장황한 이야기가 모두 틀린 이야기는 아니라는 것은 잘 안다. 그렇지만 끔찍하게 지겹다. 동독기차 화장실 상황에 관한 정보를 제공하고, 그와 함께 전체 국가에 대해 이야기하는 방법을 그라스는 택했다. 사소한 일들과 세계사에 의미있을 사건들을 병렬하는 것은 다른 문학저널에서도 이미 사용된 적이 있다. 그렇지만 그라스의 경우에는 (그 규모를 충분히 예측할 수 있는) 과대망상으로 다가온다. 1월 2일 그라스는 프랑크푸르트에서 시낭송회를 열었는데, 여기에서 'die Zeit'지에도 실린 '아우슈비츠에 보내는 편지'가 발표되었다. 일기에 그는 다음과 같이 썼다: "나는 프랑크푸르트의 연설에서, 재통일된 국가 정체성의 의미로 소위 독일 통합의 정당성을 아우슈비츠 때문에 실패하게 되도록 시도할 것이다." 이 시도는 실패했다. 그렇지만 19년이 지난 후에도 그라스는 여전히 (별 하는 일 없는) 진보적인(unconventional) 사고자들에게 우리가 이미 족히 100번은 들었을 법한 이야기를 되풀이한다. 그는 그의 생각을 인터뷰에서 다시 한번 구체적으로 표현했다 :"나는 일부 쉽게 장미빛 미래를 장담하는 이들의 수프에 침을 뱉고 싶습니다." 시식가에게 맡기고 싶지 않다면(?), 이 기사를 한번 읽는 것 정도로 맛을 보는 데 충분하다.
*Suppenkaspar: ein Gestalt aus dem Kinderbuch 》Der Struwwelpeter《
*Suppenkasper: jmd., bes. Kind, das keine Suppe od. das allgemein wenig isst. 주펜카스파는 어린이 동화책 》슈트루벨페터《 속 한 캐릭터이다. 이 캐릭터를 명사화한 주펜카스퍼는 수프를 전혀 먹지 않거나...일반적으로 적게 먹는 사람 특히 아이를 뜻한다. 이 글에서는 귄터 그라스를 조롱하는 의미로 쓰인 것 같다.
*Die Treuhand(anstalt) war eine Anstalt in der Bundesrepublik Deutschland, deren Aufgabe es war, die Volkseigenen Betriebe der DDR nach den Grundsätzen der Marktwirtschaft zu privatisieren oder, wenn das nicht möglich war, stillzulegen und die „Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern“ (§ 8 Treuhandgesetz). Aufgrund unterschiedlicher Probleme wurden jedoch viele Betriebe geschlossen und im Umfeld der Privatisierung kam es zu einigen Fällen von Fördermittelmissbrauch und Wirtschaftskriminalität, was das Ansehen der Bundesanstalt beschädigte. 트로이한트(안슈탈트)는 동독의 국영기업들을 시장경제 개념에 따라 민영화하거나, 그것이 불가능할 경우 폐업시켜서 기업사회 경쟁력을 유지시키는 일을 하던(§ 8 트로이한트법) 기관이다. 그렇지만 여러가지 이유로 많은 기업들이 문을 닫게 되었고, 민영화 과정에 지원수단남용과 경제범죄 등 정부 기관의 권위를 실추시키는 일을 야기했다.
(출처: 위키페디아http://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt)
+0. die Zeit를 읽고...큰 맘 먹고 새로 나올 책을 한번 읽어볼까 하다가...
눈물나게 지루하다는 FAZ의 기사에...순식간에 포기한다...
+1. 노벨상 수상자의 글에 대한 언론의 평이 상상할 수 없을 정도로 단호하다...
2006년 SS 친위대 경력을 고백하면서 평생 숨겨온 그의 이중성이 드러나서 그렇게 가혹할 수 있지 않나...싶기도 하지만...
어제 황석영씨의 '바리데기'를 읽으면서...우리나라에도 이런 권위에의 냉정한 도전이 좀 필요하다...생각한다...
+2. 정확하게 그 당시의 상황을 알지 못하긴 하지만...그래도 그 정도 일에...귄터 그라스가 설사병이 났다면...
참...100년이 조금 넘는 현대사를 거친 우리나라 국민들은 벌써 다 위암이다...
씁쓸하다...
+3. FAZ 의 신랄한 비판에도 불구하고...작가로서 시대적 의무를 인지하고 수행하고자 하는 의지를 높이 산다..
* 얼마전부터 구독하기 시작한 블로그인데...귄터 그라스를 이해하는데 좀 도움이 될 것 같다.
12. Januar 2009 Daniel Barenboim schickt noch E-Mails an Musiker seines „West-Eastern Divan Orchestra“. Eigentlich sollte das Ensemble, in dem Juden,
Muslime und Christen gemeinsam musizieren, in Qatar und Kairo auftreten. Wegen des Kriegs im Gazastreifen wird stattdessen am Montag in Berlin gespielt
werden. „Manche Musiker zweifeln noch, ob sie kommen sollen“, sagt der Dirigent. Dann betritt er das Musikzimmer seiner Berliner Villa - hier wird Kriegsrat
gehalten.
Herr Barenboim, wie ist die Stimmung im „West-Eastern Divan Orchestra"?
Wir haben die meisten Probleme inzwischen weggeschafft. Sowohl Israelis als auch Palästinenser hatten Zweifel, ob sie es emotional und rational schaffen, neben
ihren Kollegen zu sitzen, um Beethoven zu spielen, während ihre Familien auf beiden Seiten der Gaza-Grenze ums Überleben kämpfen.
Die internationale Politik ist nicht so erfolgreich wie Sie darin, die Probleme einfach wegzuschaffen. Wie haben Sie das gemacht?
Einem palästinensischen Musiker habe ich geschrieben, dass ich es akzeptiere, wenn er sich persönlich nicht in der Lage fühlt zu kommen. Ich habe ihm aber
auch gesagt, dass jede andere Ausrede, etwa eine Anklage gegen die Israelis, bedeuten würde, dass er dem Mechanismus des Konfliktes bereits verfallen ist.
Durch einen Boykott unseres Konzertes würde er allen Israelis eine kollektive Verantwortung zuschieben - und damit auch mir persönlich. Ich habe den Musikern
versprochen, dass wir eine Erklärung zu den Konzerten abgeben werden. Und dass diese Erklärung anders sein wird als beim Libanon-Krieg. Damals haben alle
Orchestermitglieder eine Resolution unterschrieben und waren später enttäuscht, weil ihre Ideale an der Realität gescheitert sind.
Wie wird Ihre Resolution stattdessen aussehen?
Sie wird alle im Orchester vertretenen Meinungen abbilden. Sowohl die israelische Barbarei gegenüber den Palästinensern als auch die ungerechtfertigten Hamas-
Raketen auf Israel. Doch danach kommt der wichtigste Satz: Gerade weil wir eine Position gegen die aktuellen Kriegshandlungen vertreten, sind wir hier und
machen Musik. Denn wir glauben, dass unsere konfliktträchtigen Meinungen nebeneinander existieren können und dass der Nahost-Konflikt nicht durch
militärische Mittel gelöst werden kann.
Sie appellieren also an das Verständnis. Warum gelingt das der Politik nicht?
Vielleicht, weil es ein Grundfehler ist, zu denken, dass der Nahost-Konflikt ein klassischer politischer Konflikt ist. In einem politischen Konflikt streiten sich zwei
Nationen um Öl, Gas oder Wasser. All diese Dinge könnte man diplomatisch lösen oder im Zweifel auch durch militärische Aktionen. Aber in Nahost haben wir es
mit einem menschlichen Konflikt zweier Völker zu tun, die zutiefst davon überzeugt sind, das Recht zu haben, auf diesem kleinen Stück Land zu leben. Wie wollen
Sie das diplomatisch lösen? Das kann nicht funktionieren. Da verhandelt man über fünf Kilometer Grenze. Das ist doch absurd! Noch absurder ist es, einen Krieg
zu führen. Unser Konflikt kann nur gelöst werden, wenn alle Gruppen an der Lösung beteiligt werden: von den israelischen Extremisten über die Hamas, die
Hizbullah, die Fatah bis zur israelische Linken. Sie müssen zu dem logischen Ergebnis kommen, dass es darum geht, die Sichtweise der anderen zwar nicht zu
billigen, wohl aber zu akzeptieren.
Wer könnten die treibenden Personen in diesem Prozess sein?
Die gibt es derzeit leider nicht. Wir brauchen eine Art Große Koalition für den Nahen Osten. Es darf nicht mehr sein, dass irgendeine Partei Vorbedingungen für
Gespräche stellt. Jegliches Zugeständnis im Vorhinein darf die internationale Gemeinschaft nicht zulassen. Einen ähnlichen Prozess hat Europa bereits 1993
vorangetrieben, als Felipe Gonzalez zu einem Gipfel in Madrid gerufen hat. Aber all das passiert derzeit nicht - stattdessen setzt das politische Europa auf
hektischen Friedensaktionismus oder auf gut gemeinte Appelle.
Was könnten die Grundlagen eines solchen Treffens sein?
Die Französische Revolution hat uns drei Begriffe an die Hand gegeben, die ich noch immer für geeignet halte: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Wichtig ist
die Reihenfolge: Wir können keine Gleichheit ohne Freiheit schaffen. Konkret bedeutet das: Wir brauchen zunächst einen palästinensischen Staat. Er ist der
Anfang der Freiheit und der Gleichheit zwischen zwei Staaten. Erst dann können wir hoffen, Brüderlichkeit zu erreichen. Derzeit ist der Tod jedes Israelis und jedes
Palästinensers unnütz vergossenes Blut.
Das sehen die israelische Regierung und die Hamas anders.
Weil sie nicht rational handeln. Israel weiß, dass es sich eine militärische Niederlage nicht leisten kann, wenn es nicht von der Landkarte verschwinden will. Es
müsste aber auch gelernt haben, dass jeder Sieg nur noch größere Probleme mit sich gebracht hat. Ist es überhaupt denkbar, die Hamas zu zerstören? Wenn das
nicht der Fall ist, wäre jede militärische Handlung grundsätzlich kriminell. Sollte es möglich sein, muss man sich überlegen, was danach passieren würde. Werden
anderthalb Millionen Palästinenser über Nacht auf dem Boden knien und "Amen" rufen? Wohl kaum! Stattdessen wird sich eine neue, noch radikalere Bewegung
gründen. Die Logik verbietet also jede weitere Kriegshandlung. Auch die Hamas muss sich fragen, was die Raketenangriffe auf Israel bewirken. Sie sind Protest
gegen die Besetzung und sorgen für psychologischen Terror. Aber wohin soll er führen? Zu Verhandlungen? Natürlich nicht! Die Hamas muss einsehen, dass sie
mit Israels Militärmacht nicht konkurrieren kann. Derzeit spielen beide Parteien Poker. Und jede Seite hat das gleiche As in der Hand: die Anerkennung der
anderen Nation. Es wird langfristig kein Weg daran vorbeiführen, diese Karte offenzulegen.
Der Konflikt ist längst zu einem Weltkonflikt geworden.
Weil Israel einen Provinzkonflikt im Schoße Amerikas austrägt. Auch das ist idiotisch. Die Hegemonialstellung der Vereinigten Staaten ist längst geschwächt, und
in den Boomländern China, Brasilien oder Indien gibt es keine mir bekannte jüdische Lobby. Außerdem hat die Allianz mit Amerika dem Land in der Vergangenheit
höchstens Waffen, aber keine Sicherheit gebracht. Denn die Feinde der Vereinigten Staaten sind automatisch noch größere Feinde Israels geworden. Es ist nicht
hilfreich, wenn eine regionale Situation durch internationale Konflikte wie jenen der USA mit dem Irak belastet wird.
Die Europäer agieren unterschiedlich: Nicolas Sarkozy geht auf Friedensmission, und Angela Merkel sendet gut gemeinte Appelle . . .
Erlauben Sie mir eine kleine historische Paraphrase: Der Staat Israel ist eine jüdisch-europäische Idee. 1920 waren 15 Prozent der Menschen in Palästina Juden.
Dann kamen die Polen, die Ukrainer und Juden aus aller Welt. Es folgte die Welle des Holocausts. Die Europäer haben bis heute ein schlechtes Gewissen. Und
das zu Recht. Die Deutschen wegen der nationalsozialistischen Diktatur, die Engländer als ehemalige Besatzer, aber auch die Spanier, die Juden in der Inquisition
verfolgt haben. 1947 kam die UN-Resolution, Palästina zu teilen, und 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Man muss sich klarmachen, dass die Juden
zweitausend Jahre lang als Minderheit in der Welt verstreut gelebt haben und nun plötzlich einen Staat hatten, in dem sie die Mehrheit bildeten. Nur 19 Jahre
später fanden sie sich selbst in der Situation wieder, Besetzer eines anderen Volkes zu sein. Das alles ist viel zu kurz, um den psychologischen und
philosophischen Prozess von einer verfolgten Minderheit zu einem mündigen Volk zu vollziehen. Die Palästinenser haben zweitausend Jahre lang in diesem Gebiet
gewohnt. Auch für sie ist es schwer zu verstehen, dass ihr Land plötzlich von einem anderen Volk beherrscht wird. Sie haben kein Interesse daran, die Geschichte
der Juden zu verstehen. Doch statt zwischen diesen Gegensätzen zu vermitteln, plagt Europa plötzlich das schlechte historische Gewissen. Und die Politiker
hoffen, durch blinde Unterstützung Israels historisch pflichtbewusst zu handeln.
Wie sollte Europas Rolle stattdessen aussehen?
Wiedergutmachung kann nur auf eine Art funktionieren: Europa muss dem jüdischen Volk helfen, mit den Palästinensern zurechtzukommen. Man kann nicht
sagen: Weil wir euch so viel Leid gebracht haben, helfen wir euch heute, um andere Menschen leiden zu lassen. Zunächst brauchen wir einen Waffenstillstand.
Aber er ist keine wirkliche Lösung. Die einzige Lösung ist die Akzeptanz der gegenseitigen Parteien. Wenn ich so etwas sage, nennen mich die Leute blauäugig.
Aber für mich ist die derzeitige Politik eine Taktik und keine Strategie.
Wäre es Teil einer Strategie, dass sich Länder wie Deutschland für die Unterstützung von Institutionen einsetzen, die den Prozess des Verstehens
vorantreiben?
85 Prozent der Bevölkerung in Palästina sind unter 33 Jahre alt - das bedeutet, hier gibt es ein großes Potential, durch Bildung Einfluss auf das politische Handeln
zu nehmen. Derzeit bedient die Hamas mit radikalen Botschaften einen Nährboden für Terror. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die europäische Politik
genau hier ansetzen und Institutionen fördern würde, die es sich zur Aufgabe machen, das Verstehen voranzutreiben. Aber das "West-Eastern Divan Orchestra" ist
die einzige Organisation seiner Art. Wir sind auch keine Lösung, aber wir könnten ein Modell für eine Lösung sein. In unserer kleinen unabhängigen musikalischen
Republik stehen die unterschiedlichen Positionen nebeneinander. Wir haben die Freiheit, gemeinsam zu spielen oder auch nicht. Wenn wir Musik machen, tun wir
dieses in Gleichheit, und manchmal stellt sich sogar die Brüderlichkeit ein. Bei den kommenden Proben wird die Brüderlichkeit sicherlich unter der aktuellen
Situation schwerer sein. Aber grundsätzlich fände ich es ein wunderbares Zeichen, wenn Europa sich dafür einsetzen würde, dass wir ein Konzert im Gazastreifen
geben können, um auch hier zu zeigen, dass ein Miteinander in Kontroverse möglich ist.
"무의미하게 쏟은 피"_가자 분쟁에 관한 다니엘 바렌보임의 생각 2009년 1월 12일 다니엘 바렌보임은 "West-Eastern Divan Orchestra" 단원들에게 메일을 썼다. 유대인, 이슬람인, 기독교인이 모여 함께 연주하는 이 오케스트라는 원래 카타르와 카이로에서 공연을 하기로 했었지만, 가자지구의 전쟁 때문에 대신 월요일 베를린에서 연주하게 되었다. "일부 연주자들은 공연에 참석해야 할지 여전히 고민하고 있습니다."라고 지휘자는 말했다. 그는 자신의 베를린 빌라 음악실에 나타났고, 그곳에서 인터뷰를 했다. Mr. 바렌보임, 오케스트라의 분위기는 어떻습니까? 우리는 그사이 대부분의 문제들을 해결했습니다. 이스라엘인들은 물론 팔레스타인들도 '그들의 가족들이 가자 국경에서 생존을 위해 싸우고 있는 동안 동료들과 나란히 앉아서 베토벤을 연주할 수 있을 것인지' 감정적으로 이성적으로 동요하고 있었습니다. 당신이 오케스트라에서 간단히 문제를 해결한 것처럼, 국제 정치는 그렇게 성공적이지 못한데...당신은 어떻게 해내셨습니까? 한 팔레스타인 연주자에게 나는 '그가 개인적으로 공연에 참석하는 것이 불가능하다고 느낀다면, 나도 받아들이겠다고' 메일을 썼습니다. 그렇지만 동시에 말했지요. 이스라엘인들에 대한 비난과 같이 (공연에 참석하지 않는) 모든 이유들이 결국 '그 스스로 분쟁의 메카니즘에 이미 빠졌음'을 의미하게 될 것이라고 말이죠. 우리 콘서트에 대한 보이콧을 통해 그는 개인적으로 나를 포함한 모든 이스라엘인들에게 총체적인 책임 떠넘기게 된다는 이야기죠. 이번 일은 리바논전과는 다르다는 것과 함께 말입니다. 당시 모든 오케스트라단원들이 한 결의에 서명을 했었는데, 결국 후에 실망했었죠. 그들의 이상이 현실에 막혔기 때문입니다. 당신들의 결의는 대신 어떻게 변했습니까? 그것은 오케스트라의 모든 대표적인 생각들은 반영할 것입니다. 팔레스타인들에 대한 이스라엘의 야만적 행위 뿐만 아니라 하마스의 이스라엘에 대한 부당한 폭격도요. 그렇지만 그 다음이 중요합니다: 우리가 현 전쟁 행위에 반대하는 입장을 대표하기 때문에, 우리는 여기에 있는 것이고 음악을 연주해야 한다는 점입니다. 우리는 도발적인 생각들이 동시에 존재할 수 있고, 극동의 분쟁은 군사적 수단으로는 결코 해결될 수 없다고 믿기 때문입니다. 당신은 다시 말해 '이해'에 대해 강조하는 것이군요. 그것이 정치에서는 왜 성공적이지 못할까요? 아마도, 극동분쟁이 전형적인 정치 분쟁이라고 생각하는 것 자체가 근본적인 잘못이기 때문입니다. 어떤 정치적 분쟁에서 두 나라가 기름, 가스 혹은 물을 두고 분쟁을 하고 있다면, 이 모든 것들은 외교적으로 혹은 의심스럽지만 군사적 행위로 해결될 수도 있습니다. 그렇지만 극동지역에서는 이 작은 땅에서 살 권리가 있다고 굳게 믿고 있는 두 민족간의 인간적인 충돌이 문제입니다. 당신이라면 이 문제를 어떻게 외교적으로 해결 하시겠습니까? 해결될 수가 없죠. 고작 5 킬로미터의 경계에 대한 협상입니다. 그것은 어리석은 짓이죠. 더 어리석은 것은 전쟁을 하는 것입니다. 우리의 분쟁은 모든 그룹이 논의에 참여할 수 있을 때에만 해결될 수 있습니다: 하마스에 대한 이스라엘 과격주의자부터, 히즈볼라, 파타, 그리고 이스라엘 좌파까지. 그들은 '다른 사람의 시각을 옳다고 판단하는 것이 아니라 인정하는 것'이 문제라는 합리적인 결과에 도달해야 합니다. 이 과정에 누가 주도적인 사람들이 될 수 있을까요? 유감스럽게도 지금은 그럴만한 사람이 보이지 않습니다. 우리는 극동지역을 위해 이런 종류의 거대한 연합을 필요로 합니다. 특정 한쪽이 대화를 위해 전제조건을 제시하는 식이 더 이상 허용되어서는 안됩니다. 무엇보다도 그 권한이 국제단체를 허용해서는 안됩니다.(?) 유럽은 1993년,펠리프 곤잘레스가 마드리드에서 정상으로 선출되었을때, 비슷한 과정을 이미 거쳤습니다. 그렇지만 모든 것들이 당시에 일어나지는 않았습니다. 대신 격렬한 평화행동주의와 선의의 구호 위에 정치적 유럽이 들어섰습니다. 무엇이 그런 만남(연합 혹은 조직)의 기초가 될 수 있을까요? 프랑스 혁명은 우리에게 3가지 이념을 남겼습니다. 나는 오늘날까지도 여전히 적용된다고 믿는: 평화, 평등, 그리고 박애가 바로 그것입니다. 중요한 것은 이 순서입니다: 우리는 평화없이 평등을 얻을 수 없습니다. 그것은 우리는 무엇보다도 우선해서 팔레스타인 국가를 건설해야 한다는 것을 뜻합니다. 그것이 두 나라 사이의 평화와 평등의 시작입니다. 그런 다음에야 우리는 박애에 도달하는 것을 희망할 수 있습니다. 현재 모든 이스라엘인들과 팔레스타인인들의 죽음은 헛되이 뿌려지는 피일 뿐입니다. 그 점에 대해서 이스라엘 정부와 하마스는 달리 생각하는데요... 왜냐하면 그들은 이성적으로 생각하지 않기 때문이죠. 지도에서 사라지지 않기 위해서, 군사적으로 패배하지 않아야 한다고 이스라엘은 알고 있습니다. 그렇지만 그간의 모든 승리가 단지 더 큰 문제를 야기해왔었다는 것도 깨달아야 합니다. 하마스를 분쇄하는 것이 도대체 상상 가능합니까? 불가능한 일이라면 모든 군사적 행동은 근본적으로 범죄일 뿐이고, 가능하다면 우리는 그 다음 상황에 대해 깊이 생각해봐야 합니다. 150만의 팔레스타인인들이 하루 아침에 무릎 꿇고 앉아 '아멘'을 외칠까요? 천만에요! 대신 그들은 새로운 더 급진적인 움직임을 형성할 것입니다. 이성과 논리는 모든 전쟁행위를 반대합니다. 하마스도 이스라엘 영토의 폭격이 무엇을 가져오는지 자문해야 합니다. 그들은 점령에 저항하고 심리적인 테러를 준비합니다. 그렇지만 그것이 무엇을 위한 것입니까? 협상? 천만에요! 하마스는 이스라엘 군사력과 경쟁할 수 없다는 것을 직시해야 합니다. 현재 두 편 모두 포커를 하고 있고 각자 같은 As를 손에 쥐고 있습니다: 다른 나라의 승인. 그렇지만 장기적으로 카드를 펼쳐보여야 하는 길을 결코 지나칠 수 없습니다. 분쟁은 이미 세계분쟁이 되었는데요... 왜냐하면 이스라엘이 지역분쟁을 미국 품에 떠넘기기 때문이죠. 그것은 바보같은 짓입니다. 미국의 패권은 이미 오래전에 약해졌고, 신흥국가인 중국, 브라질 또는 인도에는 유대인들을 위해 열린 틈이 아직 없습니다. 그밖에 미국과의 연합은 기껏해야 무기 정도일뿐 안전을 가져오지는 못했습니다. 미국의 적은 자동적으로 이스라엘의 더 큰 적이 되기 때문입니다. 미국이 이라크에서 했던 것처럼 지역적 상황이 국제적 분쟁으로 훼손되는 것은 상황에 도움이 되지 않습니다. 유럽은 다양하게 반응하고 있습니다: 니콜라 싸르코지는 평화순방을 떠났고 앙엘라 메르켈은 선의의 권고를 전했지요. 짧은 역사적 부연 설명을 하겠습니다: '국가 이스라엘'은 유대계 유럽인들의 아이디어입니다. 1920년 팔레스타인 인구의 15퍼센트가 유대인이었습니다. 그 다음 폴란드인, 우크라이나인, 그리고 세계 각지의 유대인들이 모여들었습니다. 그리고 홀로코스트의 물결이 있었습니다. 유럽인들은 오늘날까지도 그에 대해 양심의 가책을 갖고 있죠. 독일인들은 나찌 독재 때문에, 영국인들은 과거 점령자로서, 스페인인들 역시, 유대인들을 쫓았습니다. 1947년 팔레스타인을 분할하기로 결정하는 유엔헌장이 발표되었고, 1948년 이스라엘이 건국되었습니다. 유대인들은 2000년이 넘는 세월을 소수로서 세계 각지에 흩어져 살다가 어느날 갑자기 그들이 다수가 되는 국가를 얻는 것에 성공했습니다. 불과 19년 만에 그들은 스스로가 다른 민족의 점령자가 되었다는 상황을 이해하게 됩니다. 멸시받던 소수가 하나의 성숙한 민족으로 도약하기 위한 심리적 철학적 과정을 끌어내기에는 너무도 짧은 시간이었습니다. 팔레스타인인들은 2000년간 이 지역에서 살아왔고, 그들의 땅이 갑자기 다른 민족에 의해 지배되는 상황을 이해할 수 없었습니다. 그들은 유대인들의 역사를 이해하는 데는 전혀 관심이 없었죠. 유럽은 이 두 모순 입장을 중재하는 대신, 갑자기 역사적인 양심의 가책에 짖눌려 버렸습니다. 정치가들은 이스라엘에 대한 무분별한 지원이 그들의 역사적 책임에 대응하는 행동이라고 믿었습니다. 유럽의 어떤 역할을 해야한다고 보십니까? 보상은 한가지 방법으로만 가능할 것입니다: 유럽은 유대민족이 팔레스타인인들과의 문제를 해결할 수 있도록 도와야 합니다. 그렇지만 '과거에 우리가 너희를 괴롭혔기 때문에, 오늘날 너희가 다른 민족을 괴롭히는 것을 묵인하고 돕겠다'고 말하는 것은 결코 아닙니다. 무엇보다도 우리는 당장 휴전을 맺어야 합니다. 그렇지만 휴전은 궁극적인 해결이 아닙니다. 궁극적인 해결책은 상대방을 서로 이해하는 것입니다. 내가 이렇게 이야기하면 사람들은 나를 보고 순진하다고 합니다만, 내가 보기에 오늘날의 정치는 tactic이지 strategy가 아닙니다. 독일과 같은 나라가 '커뮤니케이션의 과정을 가속하는' 조직의 지원을 위해 참여하는 것도 Strategy의 한 부분이 될 수 있을까요? 팔레스타인 인구의 85퍼센트가 33세 이하입니다. 이것은 이곳에 '교육을 통해 정치적 행위에 영향을 줄 수 있는' 가능성이 크다는 것을 의미하는 거죠. 현재 하마스는 급진적인 메세지를 앞세워 테러를 위한 조직을 운영하고 있습니다. 유럽의 정치가 '커뮤니케이션을 돕는 것을' 과제로 받아들여서 참여하고 그러한 조직들을 지원한다면, 당연히 가치있는 일이겠죠. 그렇지만 "West-Eastern Divan Orchestra"는 그런 성격의 유일한 조직이죠. 우리도 해결방안은 아니지만, 우리가 해결책을 위한 모델이 될 수는 있을 겁니다. 우리의 작은 독립된 음악 공화국 내에서는 다양한 입장들이 나란히 섭니다. 우리에게는 함께 연주하거나 혹은 그렇지 않을 자유가 있습니다. 우리가 함께 연주를 할 때면, 우리는 평등한 위치에서 하고, 가끔 박애의 정신이 일기도 합니다. 이번 공연에서는 현 상황 때문에 박애를 느끼기는 어려울 것 같습니다. 그렇지만 유럽이 논쟁 속에서도 함께 하는 것이 가능하다는 것을 보여주기 위해, 우리가 가자지구에서 콘서트를 열 수 있도록 돕는다면, 나는 그것이 아주 훌륭한 신호가 될것이라고 생각합니다. 인터뷰: 악셀 브뤼게만