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  1. 2011.06.07 2011.06.06_Never build a hospital? Ein Zukunftsoffenes!


Der Krankenhausbau ist ein Spezialgebiet der Gebäudekunde als Teil der Architekturlehre- und zwar kein beliebtes!


Die Scheu von Architekturstudenten, sich dem Krankenhausbau zu widmen, entspricht der Haltung von Architekten überhaupt, besonders der der 20er Jahre: Sie glaubten und glauben an die heilsame Wirkung gesundheitsförderlich gestalteter baulicher, städtischer und sozialer Umwelt. Besonders in Zeiten gesellschaftlichen Optimismus spielen Krankenhäuser nur eine geringe Rolle. Bei Ludwig Hilberseimer, dem Theoretiker des Städtebaus am Bauhaus, erschienen Krankenhäuser in Stadtplanung nur am Rande. Vielleicht lässt sich so die Verkürzung der Aussage über Mies van der Rohe verstehen, wenn aus "This former director of the Bauhaus in Germany has never built a hospital" das oft zitierte "Never build a hospital" wurde.

In Wirklichkeit hatte Mies van der Rohe eine durchaus konkrete Empfehlung zur Planung von Krankenhäusern: "You hospital folk say,'We can´t build every patient´s room to face south. It is not economical' I say, that to put patients on both sides of a corridor will be a little cheaper, yes, but the reasoning is wrong. Money isn´t the point... Patient´s rooms should have a southern exposures- all of them. East exposures are not quite so bad but west exposures never. The late afternoon sun beats boldly in at the windows, yet much of the day´s sunshine lost. We must situate the rooms where they ought to be. It doesn´t make sense to place them elsewhere... Some say that the patient is in the hospital for a few days only, so that the exposure of his room is not of vast importance. It may be only a few days but consider his weakened condition; consider the physical and emotional healing powers of light... Hospitals belong in the best and most healthful sections of the city. They belong in parks where the air is puerest, away from the smoke screens that smog our cities...Hospital planning must be of a piece with city planning." 

So schließt Whitcombs Artikel: "In the end we find that Mr. van der Rohe would like the patient to be 'at home in the hospital', a desire all hospital administrators share. But homes, as Mr. van der Rohe designs them, are open, not closed. They are wholesomely illuminated by natural sunlight. The rooms seem to extend into the garden plot and the serenity of the garden seem to step softly into the rooms. A hospital, if designed in his idioms, would be a place of Order, Light, Space."

Das Krankenhaus war und ist ein wichtiger Baustein des Gemeinwesens. Mit Kaufhöusern und Bahnhöfen zählt es zu den belebtesten Orten öffentlicher Nutzung. Es ist eines der wenigen Gebäude, die täglich 24 Stunden geöffnet haben. Bis zu sechmal so viele Menschen wie die Zahl aufgestellter Betten-je nach Krankenhaustyp und Land- arbeiten im Krankenhaus. Dazu kommen Besucher, Studenten, Schüler und eine stetig steigende Anzahl ambulanter Patienten. Das Krankenhaus ist in vielen Orten der größte Arbeitsgeber. "Health is a big business", hieß es 1984 auf einer Tagung in North Carolina.

Zentrale Aufgabe des Krankenhauses ist es, Raum zu geben, um verlorene Gesundheit (wieder) herzustellen, zum einen durch medizinisch-pflegerisches und therapeutisches Handeln, zum anderen durch Stärkung der patienteneigenen Potentiale, im Sinne von Walter Holland, der Gesundheit als "to play an active role in society" definiert. Weiterhin soll es die elementaren Bedürfnisse des Alltags von Personal, Patienten und ihren Angehörigen befriedigen. Hierzu müssen sich bauliche Grenzen im Krankenhaus auf das Notwendigste beschränken, damit sich professionelles Handeln entfalten kann und Mitarbeiter wie Patienten ihr Leben mit dem organisatorischen und sozialen Umraum gestalten können. 

Offenheit für Entwicklungen

"Kein Haus ist besser"-ein Ausspruch, der Tessenow zugeschrieben wird- hieße, auf das herkömmliche Krankenhaus übertragen, dieses zu vermeiden. Denn, so könnte man argumentieren, jeder Mensch hat doch - in der Regel- sein Bett zu Hause, wo er im Krankheitsfall versorgt werden kann. Dies entspricht dem, was im Angelsächsischen als "Hospital at home" oder als "Hospital without beds" bezeichnet wird. Eine Ausnahme bilden die, die dieses Zuhause nicht haben- Wohnungslose, Reisende, Flüchtlinge, Katastrophenopfer, Soldaten, Inhaftierte usw. Für sie muss es im Krisenfall Orte der Hilfe geben, wie dies seit Jahrhunderten und in allen Kulturkreisen der Fall war und ist. Dies wäre die Minimalvariante.

Das andere Extrem dazu ist die technisch perfekte, gut organisierte und durch Konzentration von Wissen und Fähigkeiten kompetente "Produktionsstätte von Gesundheit", das Krankenhaus von morgen.

Heute hat sich selbst das kleinere Kreiskrankenhaus zum Hightech-Krankenhaus entwickelt. Wirtschaftlichkeit ist bestimmend, was zur Schließung von kleinen Krankenhäusern führte und noch führen wird. Chefarztstellen sind mit auf Spezialgebieten habilitierten Ärzten besetzt, Pflege ist zur Minutenleistung geworden. Die Rehabilitation hat sich weitestgehend aus dem Krankenhaus in den Bereich der Freizeitindustrie verlagert. Das Gesamtfeld seelischer und physischer Krisen wird wohl nur noch von der Psychosomatischen Medizin abgedeckt. Auch Geburtshilfe und Pädiatrie bieten ganzheitliche Dienstleistungen von stationärer und ambulanter medizinischer, pflegerischer und sozialer Hilfe. Schließlich haben vor allem die Krankenhäuser besonderer Philosophie, z.B. anthroposophische, konfessionelle und tendenziell auch die "gesunden Krankenhäuser" bewusst den ganzen Menschen im Blick.

...von ZUKUNFTSOFFENES KRANKENHAUS  (S. 10-12) 

 

 
Posted by GIN :