Inside Fukushima – Stefan Gödde in der Sperrzone

Wie geht die japanische Regierung aktuell mit den Spätfolgen um?



Allein’ die Dokumentation an sich, ist schon eine kleine Sensation. Für “Inside Fukushima”, am 22.08.2016 um 22:00 Uhr auf ProSieben, nähert sich Stefan Gödde dem havarierten Reaktor, auf wenige Kilometer und der Geigerzähler misst Werte, welche die deutsche Belastungsgrenze an Mikrosievert (μSv/h), teils um das 100-fache übersteigen. Die Sensation daran: Nur fünf Jahre nach dem GAU, gibt es kaum Auflagen und Kontrollen in der radioaktiv verstrahlten Region, um Besucher am Betreten von gesundheitsgefährdenden Regionen zu hindern. Kontrolle von Lebensmitteln aus der Sperrzone? Fehlanzeige. Sogar der Export in die EU ist seitens der japanischen Regierung wieder erlaubt. Und das, obwohl der Reaktor bis heute nicht wieder unter Kontrolle ist. Auch offiziell bereits dekontaminierte Gebiete, weisen teilweise gefährlich hohe Strahlenwerte auf. Tepco, Betreiber des Reaktors, gab vor wenigen Wochen selber zu, dass Problem des austretenden radioaktiven Kühlwassers, nicht lösen zu können. 400 Quadratkilometer wurden 2011 als unbewohnbar erklärt. 5 Jahre später sollen die Gebiete angeblich wieder bewohnbar sein. Mehr noch: Bis 2020 sollen, zumindest nach dem Willen der Regierung, wieder 100.000 Menschen hier leben. Nur in unmittelbarer Nähe zum Reaktor gibt es Kontrollen und Schutzanzüge. Doch auch dort darf Stefan Gödde drehen. Aber das ist noch nicht alles. Erfahren Sie, aus welchem Grund die japanische Regierung versucht, unter allen Umständen Normalität dort wiederherzustellen, wo vielleicht noch viele hundert Jahre keine Normalität herrschen wird. 


Surreale Busfahrt durch die rote Zone


Schon der Beginn der Dokumentation schildert eindrucksvoll, wie stark die Grenzen zwischen Wahrheit, Lüge und Propaganda in Japan bereits verwischen. Denn sie beginnt an einer Busstation. Doch etwas ist hier anders: Die Bushaltestelle hat ihren eigenen Geigerzähler. 


Und nicht nur das ist irgendwie surreal. Denn seit Oktober ist auch der Ticketschalter der Station wieder besetzt. Und das, obwohl der stationseigene Geigerzähler bereits Werte anzeigt, die doppelt so hoch sind, wie der Normalwert in Deutschland, der bei 0,08 Mikrosievert (μSv/h) liegt. Auch jede Menge Fahrgäste sind da. Aber nur Stefan Gödde scheint beunruhigt zu sein. Die Bustour beginnt also unter einer Strahlenbelastung von 0,16 μSv., 20 Kilometer vom Reaktor entfernt. Doch wo führt die Tour hin?


Die Antwort wird Sie vielleicht überraschen: Zwei Mal am Tag fährt der Linienbus 1 1/2 Stunden mitten durch die radioaktive Sperrzone, bis auf 1.500 Meter an den Reaktor heran. Immerhin, für nur ca. 6,50 €. Auf der Tour sieht man, wie nur Nebenstraßen, die von der Hauptstraße abgehen, von dürftigen Wachposten abgeriegelt werden. Die Hauptstraße jedoch, die offiziell als dekontaminiert gilt, ist frei für jeden. Ob diese wirklich ungefährlich ist, wird der Reporter später noch nachmessen. Er ist übrigens der Einzige Fahrgast mit einem eigenen Geigerzähler. Ansonsten gibt es nur einige Messstationen entlang der Busroute, die bereits nach 20 Minuten Busfahrt 1,2 μSv/h anzeigen, das fünzehnfache der hier als ungefährlich geltenden Belastung.


Während man mit dem Bus über die Route 6 durch die Sperrzone fährt, muss man zwangsläufig an Tschernobyl denken, dass auch 30 Jahre nach dem GAU, immer noch eine komplette, unzugängliche Sperrzone ist. Was ist in Japan anders, als in der Ukraine? Wieso denkt die japanische Regierung, dass Sie bis 2020 rund 100.000 Menschen zur Rücksiedlung nach Fukushima bewegen kann? Und wieso wird seitens der Regierung behauptet, dass die Radioaktivität nicht gefährlich ist, obwohl Stefan Gödde auf der Bustour, an dem Punkt, an welchem man dem Reaktor am dichtesten kommt (1.500 Meter), 4,04 μSv/h misst – das fünfzigfache der hier zulässigen Strahlenbelastung.


Vertrauen in Behörden & Dekontamination ungebrochen


Grund genug für Stefan Gödde, die Mitfahrer mal zu fragen, wie sie sich bei diesen Messwerten so fühlen und warum sie teilweise wöchentlich mit diesem Bus fahren. Und die Antworten einer jungen Frau geben erstaunliche Einblicke in die Effektivität und Wirkung der Propaganda, seitens der Regierung. Die Regierung würde ja schließlich keinen Bus hier fahren lassen, wenn es gefährlich wäre. Das Feedback der anderen Fahrgäste klingt ähnlich. Die Regierung probiert eindeutig zu vermitteln: Alles ist normal, keine Gefahr.


Anscheinend wird die Lage offiziell sogar als so ungefährlich und normal eingeschätzt, dass 2020 der Marathon im Rahmen der olympischen Sommerspiele, genau durch die 20 Kilometer Sperrzone verlaufen soll. Oder ist genau das vielleicht der Grund dafür, weshalb es so scheint, als versuche man, die berechtigten Ängste der Japaner zu zerstreuen und teilweise sogar ins Lächerliche zu ziehen? Der Umzug zurück in die Sperrzone ist übrigens nicht nur erlaubt. Es wird sogar versucht, die Bewohner zur Rückkehr zu motivieren. Und dafür scheint ihnen jede Verharmlosung recht.


Auf der Bustour erblickt Gödde außerdem hunderttausende schwarze Plastiksäcke, voll mit radioaktiver Erde. Und das ist nur einer, von insgesamt rund 100.000 Sammelplätzen. Insgesamt muss es Milliarden dieser Säcke geben. Sie enthalten die oberste Erdschicht von Orten, Grundstücken, Straßen und Städten, die im Rahmen einer nie dagewesenen Dekontamination abgetragen wurde. Die Reinigungsaktion ist so unvorstellbar groß angelegt, dass sie damals in Tschernobyl nicht einmal versucht wurde. Aber funktioniert das Ganze auch wirklich?


Nein, sagt Thomas Breuer, der für Greenpeace die Langzeitfolgen der Katastrophe von Fukushima untersucht. Und er ist nicht der Einzige, der Zweifel an der Wirksamkeit der gigantischen Aufräumaktion hat. Wissenschaftler weltweit kritisieren das Vorhaben. Denn die Berge und Wälder, die durch den Wind ebenfalls stark radioaktiv belastet wurden, werden nicht dekontaminiert. Sobald es regnet, spült das Regenwasser also radioaktive Erde zurück in die vorher gesäuberten Städte und Landstriche. Zweites Problem: Es gibt kein Endlager für die Millionen schwarzen Säcke, die voll mit radioaktiver Erde sind. Eine komplette Dekontamination ganzer Landstriche sei schlichtweg nicht möglich, so der Tenor führender Experten.


Trotzdem gibt es Familien in der Gegend, die sogar ihr eigenes Gemüse im Garten anbauen und auch essen. Eine Bewohnerin der Sperrzone erzählt, dass die Regierung ihr Grundstück einmal dekontaminiert hat. Seitdem baut sie dort Gemüse an und isst dieses, ohne dieses vorher auf Radioaktivität zu prüfen. Tiere darf sie übrigens nicht mehr halten. Hunderte Rinder musste sie notschlachten, da sie verstrahlt waren. Mit dem Gemüse habe das aber nichts zu tun. Die Propaganda zeigt Wirkung. Und zwar überall.


Hochmoderner Forschungskomplex und Labore im Supermarkt


Denn sie ist gut organisiert. Das zeigt ein anderes, eigentlich absurdes Beispiel. Mitten in der Sperrzone hat die Regierung einen nagelneuen und modernen Forschungskomplex errichten lassen. Es scheint, als wollte man sagen:”Hey seht her, wir sind auch wieder hier. So gefährlich kann es ja nicht sein…”. Die Aufgabe der Forscher: Roboter entwickeln, die ins Innere des Reaktorkerns vordringen können, ohne auf Grund der sehr großen Strahlenbelastung, nach wenigen Sekunden auszufallen. Bisher ist das nämlich noch keinem Roboter gelungen. Dort angekommen, sollen sie das Leck im Reaktor finden, durch das, auch in dieser Sekunde, kontaminiertes Wasser austritt und zwar tonnenweise. Internationale Forscher sagen, es läuft ins Meer. Japan sagt, das stimme nicht. Das Wasser werde in Containern gelagert. Fakt ist: Das Leck wurde bis heute nicht einmal gefunden. Die Regierung errichtet also zur Beruhigung ein Gebäude, dessen eigentlicher Zweck es ist, ein Leck zu finden, durch das seit fünf Jahren radioaktives Wasser austritt. Ein Paradoxon par excellence.


Doch es geht noch besser. Der Reporter sammelte Zwiebeln aus dem Gemüsebeet in der Sperrzone und möchte sie an einen Supermarkt verkaufen. Dort stellt er fest, dass die Supermärkte eigene Labore haben, um in Sekunden jeden radioaktiven Stoff im Gemüse zu finden. Der Skandal: Die Labore sind freiwillig, ebenso wie die Kontrollen. Es gibt keine Kontrolle durch die Regierung. Der Supermarkt entscheidet was er prüft und vor allem auch, was er freigibt. Das allein’ ist eigentlich schon ein mittelgroßer Skandal.


Nach dem ersten Test der Zwiebel bricht plötzlich Hektik unter den Forschern aus, denn die Zwiebel scheint stark verstrahlt zu sein. Und diese kommt schließlich aus dem Ort, aus dem der Supermarkt sehr viel Gemüse bezieht. Ein zweiter Test wird gemacht. Der sei plötzlich vollkommen ok, die Zwiebel unbedenklich. Fragen werden nicht gestellt und auch nicht mehr weiter beantwortet.


Erst ein offiziell bestätigter Toter durch Strahlung


Der nächste Abschnitt der Dokumentation “Inside Fukushima” könnte einen dann wirklich schon ein bisschen aus der Haut fahren lassen. Stefan Gödde interviewt einen der angesehensten Strahlenexperten Japans, der wahrscheinlich auf Grund von seiner beruhigenden bis einschläfernden Stimme und Wirkung, von der Regierung dazu beauftragt wurde, mit Zahlen gesprenkelte PowerPoint Folien in der ganzen Sperrzone zu präsentieren. Diese sagen letztendlich aus, dass es nicht die Strahlung ist, die gefährlich ist, sondern die Sorgen, die sich die Menschen darüber machen. Deswegen wäre es wichtiger, Schulen und Infrastruktur zu errichten, damit noch mehr Menschen zurückziehen (und die Olymischen Spiele 2020 stattfinden können – Anmerkung der Redaktion). Denn so würde Normalität wiederhergestellt, welche die Menschen wie von Zauberhand gesund mache. Schließlich machen erst 100 Millisievert (mSv) pro Jahr definitiv krank, sagt Dr. Saito. Alles darunter wäre nicht unbedingt gesundheitsschädlich. Die Menschen würden eher krank, weil sie sich so viele Gedanken machen. Übrigens: In Deutschland darf man maximal 1 Millisievert pro Jahr aufnehmen. In Japan scheint erst das hundertfache gefährlich zu sein. Man könnte Dr. Saitos Präsentation wie folgt zusammenfassen:


Bist du glücklich, dann macht dir auch eine Strahlenbelastung, die fünf Mal so hoch ist, wie die eines deutschen Kernkraftwerkmitarbeiters, nichts aus.


Aber kann es wirklich sein, dass erst eine einzige Person an den Folgen von Fukushima erkrankt ist? Natürlich nicht.


Ein Kinderarzt erklärt, wie bei der offiziellen Untersuchung geschummelt worden wäre. Ein Jahr nach dem GAU spezialisierte er sich auf Schilddrüsenkrebs. In Tschernobyl traten nach der Katastrophe zahlreiche Krebsfälle bei Kindern auf, vor allem Schilddrüsenkrebs. Denn die Schilddrüse von Kindern braucht viel Jod, kann aber nicht zwischen radioaktivem und gutem Jod unterscheiden. Das radioaktive Jod setzt sich im Hals fest und strahlt von Innen, was Krebs verursachen kann. Wieso passierte das in Tschernobyl, nicht aber in Japan?


Weil die Untersuchungen beschönigt wurden. Es wurde in die Kategorien (Krebsstadien) A1, A2, B und C unterteilt. Beide A-Stadien wurden als ungefährlich deklariert. Dabei bedeutet A2 eigentlich, dass es bereits Zysten im Hals gibt, die aber NOCH(!) gutartig sind. Das Krebsrisiko ist also deutlich erhöht. Außerdem diagnostizierte er bereits 370 Kinder mit Schilddrüsenrkrebs. Normalerweise erkrankt ein Kind unter einer Million Kindern. In Fukushima sind es 370 Kinder unter 300.000. Da reicht auch der Screening-Effekt nicht mehr als Erklärung aus. Der Screening-Effekt beschreibt den Anstieg der Krebsfälle, auf Grund der erhöhten Kontrollen nach atomaren Unfällen (Wer mehr sucht, findet auch mehr). Einen Anstieg von rund 1.000 % erklärt er allerdings keineswegs. Es ist also davon auszugehen, dass die japanische Regierung auch hier verharmlost und zwar auf Kosten hunderter Kinder. Und all’ das nur, um die Olympischen Spiele 2020 auch in Fukushima ausrichten zu können? Leider vermittelt die Dokumentation diesen Eindruck tatsächlich mehr als glaubwürdig.


Im direkten Umfeld des Kraftwerks – alles außer Kontrolle


Vollends surreal wird es dann hinter den letzten Absperrungen vor dem havarierten Atomkraftwerk. Nur wenige Meter trennen verstrahlte Gemüsegärten, von plötzlich sehr viel intensiver aufkommenden Sicherheitsmaßnahmen, Schleusen und Menschen in Schutzanzügen. Ein Insider berichtet weiterhin, dass die Regierung gerade einmal mit den Basisarbeiten an den Kraftwerken fertig geworden ist. Weder wisse man, wo das Leck ist, noch wie man mit dem immer noch tonnenweise austretenden radioaktiven Wasser umgehen soll, das aktuell ins Meer geleitet werde. Dokumente des Insiders belegen, dass er tatsächlich seit fünf Jahren für Tepco in und um das Kraftwerk tätig ist. Er berichtet von Kollegen, die von der Spätschicht im Werk nach Hause kamen und tot umfielen. Herzinfarkt wird als offizielle Todesursache angegeben und zwar Dutzendfach.


Und tatsächlich: Stefan Gödde schafft es, jene Sperrzone zu betreten, die von Japan auch wirklich als solche behandelt wird. Keiner darf hier wohnen, oder das Gelände ohne Erlaubnis und Schutz betreten. Und was passiert dann: Genau in diesem Gebiet wird das Kamerateam von einer ungeschützten Polizeistreife angehalten und kontrolliert. Sie macht Jagd auf Schmuggler und Plünderer in der Sperrzone. Nach wenigen Metern wird dann der Schutzanzug zur Pflicht. Hier wird erstmals spürbar, dass die Regierung eigentlich doch weiß, dass diese Gegend vielleicht nie wieder bewohnbar sein wird. Offiziell soll aber selbst diese Gegend dekontaminiert werden, auch wenn man noch nicht weiß, wie. Der Plan, die Milliarden von Plastiksäcken mit radioaktiver Erde hier final zu lagern zeigt aber, dass die Regierung wohl selber nicht daran glaubt.


Fazit: Die Geisterstädte und Messwerte im direkten Umfeld des Reaktors, sind vielleicht die spektakulärsten Bilder. Was diese Doku aber wirklich ausmacht ist, wie klar sie aufzeigt, dass die japanische Regierung die Welt und die eigene Bevölkerung schlichtweg belügt und das vielleicht nur deswegen, um die Olympischen Spiele 2020 ausrichten zu dürfen und den Marathon symbolisch durch die Sperrzone verlaufen zu lassen. Man möchte keine Schwäche zeigen. Die Antworten und das Verhalten der Menschen, die bisher zurückgezogen sind, wirken teils verstörend, da sie die Radioaktivität keineswegs als Gefahr wahrnehmen. Grund dafür ist das Netz aus Lügen, Vertuschungen und Desinformation, welches die Regierung errichtet hat. Doch die Dokumentation zeigt auch Menschen, welche die Hoffnung einfach nicht verlieren wollen und nicht verlieren können. Schließlich geht es um ihre Heimat. Und genau dieser Umstand macht es der Regierung so einfach, die Menschen zu belügen. Alles wird als normal dargestellt, nichts hat mit dem anderen zu tun. Es gibt keine Kontrollen, keine offiziellen Messungen und absurde Grenzwerte für Strahlenbelastung, die je nach Belieben hochgesetzt werden. Die Frage sollte also sein, ob wir dieses Verhalten mit der Ausrichtung der Olympischen Spiele auch noch belohnen sollten. Und natürlich, ob der Atomausstieg nicht doch ein Schritt in die richtige Richtung sein könnte, egal, ob er teuer wird, oder nicht. Denn es gibt keine Garantie dafür, dass so etwas nie wieder passiert und auch keine dafür, dass unsere Regierungen besser und besonnener reagieren würde. Zumindest in Japan sieht man das anders: Seit 2015 werden neue Atomkraftwerke hochgefahren, unter anderem eines, das nur 40 Kilometer von einem aktiven Vulkan entfernt liegt.


23. August 2016 / Redakteur: Heddi


Quelle: https://www.stromsparer.de/inside-fukushima-prosieben/




*    며칠 전에 주일대사의 인터뷰 기사를 읽고 어이없어 했었는데...

무심코 켠 TV에, 때맞춰 후쿠시마 취재가 방영되고 있었다...


일본에는 무조건적으로 강한 신뢰를 보내는 유럽인들과 달리...

그 동안 이런저런 기사들을 읽으며, 우리는 일본과 후쿠시마 사태에 대해 그래도 꽤 많이 알고 있다고 생각하고 있었음에도...

눈으로 보는 후쿠시마와 일본의 모습은 훨씬 더 충격적이었다...


*    올림픽이라는 행사를 통해...후쿠시마를 극복한 자랑스러운 일본을 과시하고픈 욕망이나...

사람이 살 수 없는 곳에 억지로 사람을 다시 심으려는 전시성 행정들은...


고속도로에서 보이는 풍경때문에 초가지붕을 갈아 엎고 대신 슬레이트를 올리던...

우리나라 과거 모습과 본질적으로 크게 다르지 않기에 섬뜩했다...

많은 사람들의 생명에 관한 문제인 것을...


*    후쿠시마와 원전이 안전하다고 말하는 그 많은 높으신 양반들에게 이 말을 하고 싶다...

"니가 가라. 후쿠시마."

Posted by GIN :

Fast jedes zweite Stück Frischfleisch kaufen die Deutschen im Supermarkt oder beim Discounter - in Plastik abgepackt. Beim Schlachter um die Ecke oder an der Metzgertheke mag man sich offenbar kaum noch anstellen. Im Selbstbedienungsbereich liegen, praktisch portioniert und schön anzusehen, Steaks, Gulasch und 

Hackfleisch, allesamt ein paar Tage haltbar und in der Regel mit dem Hinweis versehen: "Unter Schutzatmosphäre verpackt". Doch was bedeutet das eigentlich?



Gasgemisch soll Ware länger haltbar machen

Als Schutzatmosphäre oder Schutzgasatmosphäre wird ein Gasgemisch bezeichnet, das Lebensmittel in Verpackungen länger haltbar machen soll. Die Schutz-atmosphäre besteht aus natürlichen, geruchlosen und geschmacksneutralen Bestandteilen der Luft, zum Beispiel Kohlendioxid, Stickstoff oder Sauerstoff. Die 

Mengenanteile der Gase richten sich dabei nach dem Produkt, das sie schützen sollen.

In Lebensmittelverpackungen ist Sauerstoff in der Regel unerwünscht, denn er führt zur Oxidation von Fetten und Ölen. Das macht fetthaltige Lebensmittel schneller ranzig. Außerdem erlaubt Sauerstoff, im Gegensatz zu Kohlendioxid und Stickstoff, das Wachstum von Schimmel. Auch aus mikrobiologischer Sicht ist Sauerstoff 

also nicht unbedingt das ideale Gas um die Haltbarkeit zu verlängern. Immerhin verhindert Sauerstoff das Wachstum anaerober Bakterien, also solcher Bakterien, 

die in Sauerstoff nicht überleben können. Das Wachstum aerober, also sauerstoffliebender, Bakterien vermindert er nicht.

Trotzdem verpacken die vier großen Handelskette Rewe, Edeka Aldi Nord und Lidl das Frischfleisch für den SB-Bereich in Schutzatmosphären mit extrem hohen 

Sauerstoffanteilen. In vielen Schutzatmosphären stecken 70 bis 80 Prozent Sauerstoff.


Sauerstoff färbt Fleisch leuchtend rot

Der Grund dafür liegt in einer weiteren Eigenschaft des Sauerstoffes: Er reagiert mit dem Muskelfarbstoff Myoglobin und färbt so das Fleisch in der Schutz-

atmosphäre leuchtend rot. Der Verbraucher assoziiert diese Farbe mit Frische und greift gerne zu. Es gibt zwar auch andere Methoden, um Frischfleisch in 

Kühlregalen anzubieten, zum Beispiel im Vakuum oder in anderen Schutzgasen verpackt, doch darin sähe es einfach nicht so appetitlich aus: Das Fleisch würde 

einen eher graubraunen Farbton annehmen. Zudem hat eine Vakuumverpackung den Nachteil, dass vermehrt Fleischsaft austritt. Das hielte die Verbraucher vom 

Kauf ab, so der Handel.


Fleisch wird schneller zäh und ranzig

Es geht also vor allem um die Optik. Das kritisiert sogar ein Mitarbeiter des bundeseigenen Max-Rubner-Instituts. In seinem Artikel in der Branchenzeitschrift 

"Fleischwirtschaft" (Ausgabe 6/2009) weist er darauf hin, dass Fleisch, das unter hohen Sauerstoffkonzentrationen verpackt wurde, nicht nur eine unnatürliche 

"Aufrötung" erfährt, sondern dass der Sauerstoff außerdem zu einer schnelleren Oxidation der Fette im Fleisch und zum beschleunigten Abbau der im Fleisch 

enthaltenen Eiweiße führt. Dadurch wird das Fleisch schneller zäh und ranzig.

Ein weiterer Kritikpunkt des Autors: Durch die beschleunigten Oxidationsprozesse tierischer Fette in hohen Sauerstoffkonzentrationen werden vermehrt sogenannte 

Cholesteroloxide freigesetzt. Die entstehen in unterschiedlichen Mengen in vielen Lebensmitteln, doch in einer 80-prozentigen Sauerstoffatmosphäre entstehen sie 

im Fleisch wesentlich schneller und in größerer Zahl.


Foodwatch sieht in der Praxis "Verbrauchertäuschung"

Verbraucherschützer wie die Organisation Foodwatch kritisieren die Praxis dieser Frischfleischverpackung schon lange. Abgesehen von den Auswirkungen des 

Sauerstoffes auf die Qualität des Fleisches sehen sie vor allem eine klare Verbrauchertäuschung in der unnatürlichen "Aufrötung".

Das Bundesministerium für Verbraucherschutz sieht hingegen keinen Handlungsbedarf. Die hohe Sauerstoffkonzentration in den Schutzatmosphären für Fleisch sei 

nicht gesundheitsschädigend, Sauerstoff sei ein zugelassener Zusatzstoff für Lebensmittel und es gäbe ja die Deklarierungspflicht der Hersteller. Das müsse 

reichen.


Quelle : http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/lebensmittel/fleischverpackung101.html

            NDR Markt - 07.11.2011



+0.  곤하면 TV를 많이 본다...

RTL의 한 프로그램에서 같은 내용의 다큐멘터를 보고...검색했더니...

몇년전에 NDR에서도 비슷한 내용을 벌써 방송했었다....


+1.  그냥 좀 덜 신선한 줄은 알았지만...쩝...


인터뷰 하던 정육점 아저씨가 포장을 막 뜯은 고기 냄새를 맡아보더니...

'이런 건 개나 먹을 수 있다고 했다...'


돈 없어도...앞으로 고기는 사람이 잘라주는 데에서...


+2.  정육점 직원들도 요즘 고생이 많단다...

고기가 회갈색을 띠는 것도 정상적인데...

회갈색을 발견하면 소비자들이 절대 안가져가려해서...

요즘에는 실랑이를 포기하고...그냥 그렇게 색이 변한 부위를 잘라내기도 한단다...


예전에는 사람들이 직접 가축을 키우고 사냥을 해봐서...

고기가 으레히 그런거라는 걸 알았는데...

요즘은 마트에서만 고기를 접하니...빨간 것이 정상적이고 신선한 줄 알아서 그렇단다...

  

Posted by GIN :


Die Autoren reisen in die schmutzige Welt der Schönheit und des Etikettenschwindels. Sie deckt unter anderem in Indien Kinderarbeit bei der Henna-Produktion auf und erfährt in China, dass für Lippenstifte dieselben Chemikalien wie für Wandfarben eingesetzt werden. 


Die Kosmetikindustrie verspricht ewige Jugend und Schönheit. Der Markt wird überschwemmt mit immer neuen Anti-Aging-Cremes, Peelings und verführerischen 

Düften. Doch kaum einer weiß: Viele Menschen erkranken durch das skrupellose Milliardengeschäft mit der Schönheit. Viele greifen deshalb zu Naturkosmetika. 

Das Angebot wächst von Jahr zu Jahr. Doch was steckt tatsächlich in Naturkosmetik?


"betrifft" macht sich auf die Suche und findet Menschen, die durch Schminke nicht jünger und schöner, sondern krank und berufsunfähig geworden sind und forscht nach den Ursachen. Verbraucherschützer sind überfordert: Rund 8.500 verschiedene Inhaltsstoffe können in kosmetischen Produkten stecken, und viele wurden 

noch nicht ausreichend erforscht. Häufig verbergen sich in Kosmetika Gifte, die unfruchtbar machen und sogar Krebs auslösen können. Besonders fatal: Gerade in Kinderkosmetik aus China werden häufig giftige Chemikalien gefunden.


Quelle: http://www.swr.de/betrifft/betrifft-ungeschminkt-kosmetik-schoenhei/-/id=98466/nid=98466/did=9677528/k3ykn4/index.html




+0. 몸이 곤하니 집에서 하는 일이라고는 침대에 누워...TV보기 뿐이다...

+1. '우리는 유럽에서는 금지된 화학 성분을 맘~껏 쓸수 있기 때문에 더 다채로운 색깔을 낼 수 있답니다'고 한편 자랑스럽게, 한편 천진난만하게 이야기하며,
당당히 카탈로그를 펼치는 중국인 담당자를 보고 있자니 식은땀이 났다...
분명히 한국 화장품도 중국에서 생산되는 분이 많을텐데...

+2.  믿고 쓰던 dm 알베르데에 배신당했다...
천연화장품의 코스프레일 뿐이였다니...

+3.  많은 천연화장품에 들어간다는 팜오일의 인도네시아 재배와 생산과정을 보고있자니 구역질이 났다...
방목한 닭들이 농약뭍은 풀 뜯어먹고 제초 성분이 든 알을 낳아 유기농 달걀로 판매되었더라며...허허...웃었더니...
천연 화장품의 주재료라는 팜도...인도네시아에서 제초제 열심히 뿌려가며 키워낸다...
어차피 유기농을 못믿는 것처럼...화장품도 그냥 검증된 화학 성분으로 된 놈을 쓰는게 낫나 생각하게 된다...
물론 것도 쉽지 않은 일이긴 하지만은....서도...

+4.  와중에 제작자의 의도와 관계없이...제 3세계 열악한 작업환경의 더러움에 눈이 먼저 뜨이는 나를 들여다 보며 멀었구나...생각한다... 


Posted by GIN :