Der Krankenhausbau ist ein Spezialgebiet der Gebäudekunde als Teil der Architekturlehre- und zwar kein beliebtes!


Die Scheu von Architekturstudenten, sich dem Krankenhausbau zu widmen, entspricht der Haltung von Architekten überhaupt, besonders der der 20er Jahre: Sie glaubten und glauben an die heilsame Wirkung gesundheitsförderlich gestalteter baulicher, städtischer und sozialer Umwelt. Besonders in Zeiten gesellschaftlichen Optimismus spielen Krankenhäuser nur eine geringe Rolle. Bei Ludwig Hilberseimer, dem Theoretiker des Städtebaus am Bauhaus, erschienen Krankenhäuser in Stadtplanung nur am Rande. Vielleicht lässt sich so die Verkürzung der Aussage über Mies van der Rohe verstehen, wenn aus "This former director of the Bauhaus in Germany has never built a hospital" das oft zitierte "Never build a hospital" wurde.

In Wirklichkeit hatte Mies van der Rohe eine durchaus konkrete Empfehlung zur Planung von Krankenhäusern: "You hospital folk say,'We can´t build every patient´s room to face south. It is not economical' I say, that to put patients on both sides of a corridor will be a little cheaper, yes, but the reasoning is wrong. Money isn´t the point... Patient´s rooms should have a southern exposures- all of them. East exposures are not quite so bad but west exposures never. The late afternoon sun beats boldly in at the windows, yet much of the day´s sunshine lost. We must situate the rooms where they ought to be. It doesn´t make sense to place them elsewhere... Some say that the patient is in the hospital for a few days only, so that the exposure of his room is not of vast importance. It may be only a few days but consider his weakened condition; consider the physical and emotional healing powers of light... Hospitals belong in the best and most healthful sections of the city. They belong in parks where the air is puerest, away from the smoke screens that smog our cities...Hospital planning must be of a piece with city planning." 

So schließt Whitcombs Artikel: "In the end we find that Mr. van der Rohe would like the patient to be 'at home in the hospital', a desire all hospital administrators share. But homes, as Mr. van der Rohe designs them, are open, not closed. They are wholesomely illuminated by natural sunlight. The rooms seem to extend into the garden plot and the serenity of the garden seem to step softly into the rooms. A hospital, if designed in his idioms, would be a place of Order, Light, Space."

Das Krankenhaus war und ist ein wichtiger Baustein des Gemeinwesens. Mit Kaufhöusern und Bahnhöfen zählt es zu den belebtesten Orten öffentlicher Nutzung. Es ist eines der wenigen Gebäude, die täglich 24 Stunden geöffnet haben. Bis zu sechmal so viele Menschen wie die Zahl aufgestellter Betten-je nach Krankenhaustyp und Land- arbeiten im Krankenhaus. Dazu kommen Besucher, Studenten, Schüler und eine stetig steigende Anzahl ambulanter Patienten. Das Krankenhaus ist in vielen Orten der größte Arbeitsgeber. "Health is a big business", hieß es 1984 auf einer Tagung in North Carolina.

Zentrale Aufgabe des Krankenhauses ist es, Raum zu geben, um verlorene Gesundheit (wieder) herzustellen, zum einen durch medizinisch-pflegerisches und therapeutisches Handeln, zum anderen durch Stärkung der patienteneigenen Potentiale, im Sinne von Walter Holland, der Gesundheit als "to play an active role in society" definiert. Weiterhin soll es die elementaren Bedürfnisse des Alltags von Personal, Patienten und ihren Angehörigen befriedigen. Hierzu müssen sich bauliche Grenzen im Krankenhaus auf das Notwendigste beschränken, damit sich professionelles Handeln entfalten kann und Mitarbeiter wie Patienten ihr Leben mit dem organisatorischen und sozialen Umraum gestalten können. 

Offenheit für Entwicklungen

"Kein Haus ist besser"-ein Ausspruch, der Tessenow zugeschrieben wird- hieße, auf das herkömmliche Krankenhaus übertragen, dieses zu vermeiden. Denn, so könnte man argumentieren, jeder Mensch hat doch - in der Regel- sein Bett zu Hause, wo er im Krankheitsfall versorgt werden kann. Dies entspricht dem, was im Angelsächsischen als "Hospital at home" oder als "Hospital without beds" bezeichnet wird. Eine Ausnahme bilden die, die dieses Zuhause nicht haben- Wohnungslose, Reisende, Flüchtlinge, Katastrophenopfer, Soldaten, Inhaftierte usw. Für sie muss es im Krisenfall Orte der Hilfe geben, wie dies seit Jahrhunderten und in allen Kulturkreisen der Fall war und ist. Dies wäre die Minimalvariante.

Das andere Extrem dazu ist die technisch perfekte, gut organisierte und durch Konzentration von Wissen und Fähigkeiten kompetente "Produktionsstätte von Gesundheit", das Krankenhaus von morgen.

Heute hat sich selbst das kleinere Kreiskrankenhaus zum Hightech-Krankenhaus entwickelt. Wirtschaftlichkeit ist bestimmend, was zur Schließung von kleinen Krankenhäusern führte und noch führen wird. Chefarztstellen sind mit auf Spezialgebieten habilitierten Ärzten besetzt, Pflege ist zur Minutenleistung geworden. Die Rehabilitation hat sich weitestgehend aus dem Krankenhaus in den Bereich der Freizeitindustrie verlagert. Das Gesamtfeld seelischer und physischer Krisen wird wohl nur noch von der Psychosomatischen Medizin abgedeckt. Auch Geburtshilfe und Pädiatrie bieten ganzheitliche Dienstleistungen von stationärer und ambulanter medizinischer, pflegerischer und sozialer Hilfe. Schließlich haben vor allem die Krankenhäuser besonderer Philosophie, z.B. anthroposophische, konfessionelle und tendenziell auch die "gesunden Krankenhäuser" bewusst den ganzen Menschen im Blick.

...von ZUKUNFTSOFFENES KRANKENHAUS  (S. 10-12) 

 

 
Posted by GIN :
Zum Tod des Architekten Robert Wischer


Robert Wischer(1930~2007)


Am 27. August 2007 ist der Berliner Architekt Robert Wischer, Gründungspartner des Büros Heinle, Wischer und Partner, im Alter von 77 Jahren gestorben. Das 
Büro hat sich maßgeblich mit Krankenhausbauten profiliert.

Robert Wischer wurde 1930 in Wilhelmshaven geboren. Es heißt, er habe ursprünglich Medizin studieren wollen, entschied sich dann jedoch für das Architektur-
studium in Stuttgart, das er 1955 mit dem Diplom abschloss. 1962 gründete er mit Erwin Heinle das Büro, das seit 1969 als Heinle, Wischer und Partner firmiert. 
Das Büro seit von Anfang an „offen“ konzipiert, weil es über seine Gründer hinaus fortbestehen sollte. Erwin Heinle ist bereits im Jahre 2002 verstorben. Heinle, 
Wischer und Partner unterhalten Büros in Stuttgart, Berlin, Köln und Dresden.

Zu den Projekten des Büros zählten das Bundesministerium für Post und Telekommunikation in Bonn, die Universität der Bundeswehr in München-Neubiberg und 
das  IBM-Verwaltungsgebäude mit Rechenzentrum in Frankfurt am Main. Insbesondere aber realisierte es Krankenhäuser und Universitätskliniken, unter anderem 
in Köln,   Ulm, Bonn, Stuttgart, Ludwigshafen, Berlin, Dresden und Brandenburg/Havel. Das Büro wirbt mit der Angabe, mittlerweile 1.294.673 Quadratmeter Bau-
grundfläche mit Bauten des Gesundheitswesens errichtet zu haben. Konzeptionell waren diese Bauten oftmals ihrer Zeit weit voraus.


Das dabei gewonnene Know-How setzte Robert Wischer in die Lehre um: Er war von 1976 bis zu seiner Emeritierung 1998 Professor für Entwerfen am 

(ursprünglich so genannten) Institut für Krankenhausbau (heute: Gesundheitsfürsorge – Public Health) der TU Berlin.


Sein zunehmendes Interesse für die Denkmalpflege führte Robert Wischer dazu, eines der beiden Berliner Landhäuser Am Rupenhorn der Brüder Luckhardt (1929) 

zu  erwerben und es von 1998 bis 2004 im Inneren denkmalgerecht in den Originalzustand zu versetzen. Das Haus, einer der besten Villenbauten der klassischen 

Moderne in Deutschland, wurde damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


Quelle : www.baunetz.de


+0.  점심시간...

한국 건축 특집이 실렸다고 특별히 신경써서 슈테판이 빌려준 잡지를 뒤적여보려다...
흑백사진 속 백발의 할아버지가 낯이 익어서 잠시 멈칫했는데...
역시 작년 여름학기 병원 세미나 때 특강을 하셨던 비셔 할아버지가 맞는데...지난 8월에 돌아가셨단다...

작년 특강 때 모습이 딱 사진 속 모습 그대로 였었는데..
그때 연세가 이미 상당하시구나 생각은 했어도 너무 정정하셨던 기억에 너무 뜻밖의 소식이었다
단 한번 고작 2시간 남짓했던 강의 만으로도...사진 속 미소 그대로였던 그분의 성품을 드러내는 그런 분이셨다...

강의 내용에 대한 기억은 이미 희미할 지라도, 그 학기 그 세미나 외부 초청 강의들 중 제일 좋았던 그날...
독일의 모든 종합병원이 다 나오는 게 아닌가 싶을 정도로 끝도 없이 이어지는 작품 소개도 놀라왔고...
위에 번역에도 쓰여있듯이.. 그 작품 하나하나가 그 무렵에 지어졌다니 할만큼 앞서있는 것도 놀라왔지만..
강의 후 학생들과 외부 참석자들의 질문에 차근차근 설명해주시는 모습이 좋았고...
마지막 인사말 한 마디...'여러분 좋은 건축가가 되시길 바랍니다...' 
그 한마디에 큰 어른께서 어린 학생들을 바라보는 그 따뜻한 마음이 그대로 잔잔히 전해져 너무 감사했었다...

어느새 그날로부터 1년도 훌쩍 넘긴 지금도...그분의 그 마음이 담긴 웃음어린 눈빛이 기억나서...
평생 셀 수 없을 만큼 많은 강의를 하셨을 그분 강의에 단 한 차례 참석했었던 나도..
훈훈한 가슴에...오후 잠시, 호상이었을 그분의 죽음을 애도했다.

+1.  이분이 바로 전영훈 교수님께서 베를린에서 디플롬하실 때 담당교수셨고...
이번 학기 친구가 일한 사무실의 chef 셨다. 

+2.  2009.01.13_문득 인간사에서 인연의 깊이를 다시 돌아보게 된다...


Posted by GIN :