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Der Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ – Erinnerungen an Viktor Hartmann (russ. „Картинки с выставки“ – Воспоминание о Викторе Гартмане) ist eine Komposition von Modest Mussorgski aus dem Jahr 1874, die allgemein als ein Musterbeispiel für Programmmusik gesehen wird. Die einzelnen Sätze beschreiben
Gemälde und Zeichnungen seines im Jahr zuvor gestorbenen Freundes Viktor Hartmann, die Mussorgski auf einer Gedächtnisausstellung gesehen hatte. Die Komposition hatte ein gemeinsamer Freund, der Kunstkritiker Wladimir Stassow, angeregt, der auch an derNamensgebung der Stücke beteiligt war und dem der Zyklus gewidmet ist.
Das Werk, welches den Charakter eines russischen Volksliedes besitzt, wurde von Mussorgski für Klavier solo konzipiert, doch regte der Reichtum der Klangfarben des Zyklus schon früh andere Komponisten an, das Werk auch für Orchester zu bearbeiten. Die bekannteste Bearbeitung ist die von Maurice Ravel, die die Popularität des Originals mindestens erreicht, wenn nicht sogar übersteigt (siehe unter Bearbeitungen).

Sätze
Das Werk vermittelt den Eindruck eines Rundgangs durch eine Ausstellung von Werken Hartmanns.

* Am Anfang steht die „Promenade“, die zwischen den nachfolgenden Stücken leicht verändert wiederkehrt. Mussorgski selbst sprach davon, dass die Promenade ihn darstelle, wie er zwischen den Ausstellungsstücken umherwandere, um sie zu betrachten. Die Promenade taucht mehrfach als Überleitung zwischen den Stücken auf.
* „Gnomus“ ist das erste Bild: Ein Zwerg, der linkisch auf missgestalteten Beinen herumhüpft. Die Musik deutet wilde Sprünge an, innerhalb derer kurz pausiert wird; auch der düster anmutende Mittelteil des Stücks wird von eruptiven Musikmotiven des Gnomus unterbrochen.
* „Il vecchio castello“ – „Das alte Schloss“ wurde von Stassow ausgeschmückt mit dem Zusatz: „Vor dem ein singender Troubadour steht“. Es handelt sich um eine ruhige, von einer gleichförmigen Begleitung getragenen Romanze.
* „Tuileries“ geben das nachmittägliche Bild des berühmten Parks in Paris wieder: Tobende Kinder, die von ihren Gouvernanten eindringlich, aber vergeblich ermahnt werden. Die salbungsvollen Worte der Erzieherinnen werden von fröhlichen Einwürfen der nicht zu bändigenden Kinder unterbrochen.
* „Bydło“ ist ein schwerer polnischer Ochsenkarren. Schwerfällig und breit kommt er daher; das Stück stellt die monoton rollenden Räder akustisch dar.
* „Ballett der unausgeschlüpften Küken“ zeichnet das Bild von federleichten, quicklebendigen Küken, die vergnügt herumtrippeln und picken.
* „‚Samuel′ Goldenberg und ‚Schmuÿle′“ sind zwei Juden: Der eine reich und behäbig, der andere arm und abgerissen. Das Motiv zu „Samuel“ Goldenberg ist dementsprechend breit und gewichtig, Goldenberg „spricht“ mit dröhnendem Bass. Ganz anders „Schmuÿle“: Er zeichnet sich durch ein nervtötendes Jammern und Gezeter aus. Die Repetitionen in der rechten Hand sind technisch äußerst anspruchsvoll. Am Ende des Stücks werden beide Motive zusammengeführt, die linke Hand spielt Goldenberg, die rechte Schmuÿle.
* „Limoges“ ist ein Abbild alltäglichen Markttreibens: Lebhaftes Gewirr, schreiende Verkäufer, streitende Marktfrauen. Am Ende verdoppelt sich das Tempo der das ganze Stück durchlaufenden Staccato-Bewegung.
* „Catacombae“ und „Cum mortuis in lingua mortua“ stellen den Gang durch die Pariser Katakomben dar. Das Stück hierzu spiegelt eine düstere Stimmung, die angesichts der aufgeschichteten Knochen und Totenschädeln in den Katakomben von Paris leicht aufkommen kann.
* „Die Hütte auf Hühnerfüßen“: Baba-Jaga ist eine russische Hexe, ihre Hütte steht auf einer Hühnerkralle, sie selbst reitet nicht etwa auf einem Besen, sondern auf einem Mörser, den sie mit dem Stößel antreibt. In den Eckteilen dieses Stücks bildet Mussorgski den Hexenritt nach.
* „Das große Tor von Kiew“ ist ein Stadttor mit Glockenturm und einer kleinen Kirche im Innern. Mussorgski verarbeitet in seinem letzten Bild das Motiv der Promenade und gibt dem Werk einen kirchenmusikalischen Charakter. Gegen Ende werden mit schweren Oktavbewegungen in der linken Hand Glockenschläge angedeutet.

Das Verhältnis zu den Bildvorlagen
Ausschlag für Mussorgskis Komposition gab die Gedächtnisausstellung für Viktor Hartmann, die im Februar und März 1874 in der Akademie der Künste in St. Petersburg stattfand. Ob zu allen Sätzen tatsächlich jemals Bildvorlagen existierten oder ob einige der Bilder vielleicht direkt Mussorgskis Phantasie entsprungen sind, ist nicht zuletzt angesichts der schwierigen Quellenlage um Viktor Hartmanns Bilder, von denen viele verschollen sind, nur schwer zu klären. Zu der verbindenden Promenade gibt es keine Bildvorlage; hier charakterisiert Mussorgski einfach das Flanieren in der Ausstellung in wechselnden Stimmungen, in denen das jeweils vorherige Motiv nachwirkt oder das aufkommende seine Schatten vorauswirft. Nicht zu allen Sätzen der „Bilder einer Ausstellung“ sind auch korrespondierende Bilder Hartmanns erhalten. Nur drei der von Mussorgski vertonten Bilder waren überhaupt in der Ausstellung von 1874 enthalten: das „Ballett der unausgeschlüpften Küken“ (ein Kostümentwurf zu dem Ballett Trilbi des Komponisten Julius Gerber und des Choreographen Marius Petipa), „Die Hütte auf Hühnerfüßen (Baba-Jaga)“ (eine Entwurfszeichnung für eine Bronzeuhr) und „Das große Tor von Kiew“ (ein nicht ausgeführter architektonischer Entwurf). Als Vorlage zu „‚Samuel′ Goldenberg und ‚Schmuÿle′“ lassen sich zwei getrennte Bleistiftzeichnungen zweier Juden identifizieren, die sich in Mussorgskis Privatbesitz befanden und verschollen sind, von denen aber jeweils eine Variante als Aquarell erhalten geblieben ist. Ferner existiert noch ein Bild Hartmanns Katakomben von Paris. Ob dieses tatsächlich als Vorlage zu dem Satz Catacombae (sepulc[h]rum romanum) diente, bleibt spekulativ. Ein römisches Grabmal, wie im Titel angegeben, ist auf dem Bild Hartmanns nicht dargestellt.

 Besetzung der Orchesterfassung von Maurice Ravel [Bearbeiten]
3 gr. Flöten (2.+3. doppeln Piccolo), 3 Oboen (3. doppelt Englisch Horn), 2 Klarinetten (beide: B+A), 1 Bassklarinette (B+A), 2 Fagotte, 1 Kontrafagott, 1 Altsaxophon (Es)
4 Hörner (F), 3 Trompeten (C), 3 Posaunen, 1 Tuba
Pauken, Schlagwerk (Triangel, Tamburin, Peitsche, Ratsche, Becken, Gr. Trommel, Tamtam, Glockenspiel, Xylophon, Röhrenglocke oder Glocke (Nur Es)
Celesta
2 Harfen
Streicher

출처: http://de.wikipedia.org/wiki/Bilder_einer_Ausstellung
Posted by GIN :